Ein Staatsbesuch in der Schweiz, der für Gesprächsstoff sorgte
Das Wichtigste in Kürze
- Queen Elizabeth II. statte der Schweiz im Jahr 1980 einen Besuch ab.
- Der Besuch sorgte nicht nur in der Schweiz für Schlagzeilen.
Königin Elizabeth II. ist im April 1980 zu einem Staatsbesuch in die Schweiz gereist. Bundespräsident Georges-André Chevallaz hatte damals bei den militärischen Ehren für Gesprächsstoff gesorgt.
Die Königin wurde vom Bundesrat in corpore in Zürich empfangen: «Als ihre Majestät die Ehrengarde Revue passieren liess und nicht wusste, wohin sie gehen sollte, drehte (Herr Chevallaz) sie mit einer plötzlichen Handbewegung.
Welch ein Sakrileg dies sei, schrieb die Westschweizer Wochenzeitschrift «L'Illustré», im Commonwealth, seien Köpfe für weniger abgeschlagen worden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Prinz Philip besuchte die Königin anschliessend Bern, Basel, Lausanne, Montreux, Luzern und das Rütli.
Cassis war letzter Schweizer Gast
Königin Elizabeth II. traf sich 1998 und 2005 in London mit den Bundespräsidenten Flavio Cotti und Samuel Schmid. Letzterer unterhielt sich rund 20 Minuten mit der Königin und zeigte sich sehr beeindruckt von seiner Gesprächspartnerin, die sich in der Schweiz gut auskannte.
Ende Juli 2012 nahm die damalige Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London teil. Vor der pompösen Feier hatte die Bundespräsidentin noch Gelegenheit mit Queen Elizabeth II. und Prinz Charles zu plaudern. Sie hätten über Klosters gesprochen, wo die königliche Familie oft Ferien macht. Die Queen habe sie ausserdem gefragt, wo die Schweizer Medaillenhoffnungen lägen.
Schweizer bekamen Auszeichnung
Der letzte Schweizer Gast in diesem Jahr war Bundespräsident Ignazio Cassis. Er war im April zu Gesprächen über ein Freihandelsabkommen nach London gereist. Er fühlte sich nach seinen politischen Gesprächen mit dem Premierminister «sehr geehrt, von der britischen Königin Elizabeth II. empfangen worden zu sein». «Dieses Zeichen der Freundschaft zwischen unseren Ländern symbolisiert die engen und langjährigen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich», twitterte er danach.
Andere Schweizer trafen die Herrscherin ebenfalls, wie der Koch Anton Mosimann, der für sie unter anderem anlässlich des diamantenen Thronjubiläums 2012 und für das Hochzeitsbankett von Prinz William und Prinzessin Kate 2011 gekocht hatte. Der Berner aus Nidau wurde mit dem «Order of the British Empire» (OBE) ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung wurde auch einigen anderen Schweizern verliehen, darunter dem Genfer Rechtsanwalt Antoine Böhler, der 2004 zum Ehrenoffizier ernannt wurde, weil er 20 Jahre lang als Rechtsberater der britischen Vertretung und des Generalkonsulats in Genf für die Krone gearbeitet hatte.
Der OBE wurde 1997 auch dem Eiskunstläufer Arnold Gerschwiler verliehen. 1965 wurde der Geiger Yehudi Menuhin, der 1970 Schweizer wurde, mit dem Rang eines Ehrenkommandanten ausgezeichnet. 1993 wurde er von der Queen in den Adelsstand erhoben.
Die Britin Sarah Springman, die seit Anfang des Jahres Rektorin der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich ist, erhielt diese Auszeichnung 2012 als Triathletin.
Queen nie in den Ferien in der Schweiz
Königin Elizabeth II. hat offiziell noch nie Ferien in der Schweiz gemacht, im Gegensatz zu Königin Victoria im 19. Jahrhundert. Gegenüber der «Schweizer Illustrierten» sagte sie nach ihrem Besuch in der Schweiz 1980, sie habe sich sehr auf ihren ersten Besuch in der Schweiz gefreut. Sie sei wahrscheinlich nur deshalb noch nie hier gewesen, weil es nach dem Krieg «für mich schon zu spät war, um noch Skifahren zu lernen».
Ihr wahrscheinlicher Nachfolger hingegen ist schon seit langem Stammgast auf den Bündner Skipisten: Prinz Charles hat ein Chalet in Klosters, wo er oft mit seinen beiden Kindern William und Harry gesehen wurde.
Und Prinz Andrew war seit 2014 Besitzer eines Chalets in Verbier VS: Anfangs Jahr schrieb die «Sun» er wolle das Haus verkaufen. Der Erlös solle ihm mindestens 15 Millionen Pfund einbringen. Prinz Andrew steht wegen des Missbrauchsskandals um Virginia Giuffre seit einiger Zeit in keinem guten Licht.