Ein Viertel weniger Hotelübernachtungen trotz mehr Schweizer Gästen
Im Juli sah die Situation in Schweizer Hotels dank inländischen Gästen etwas besser aus. Trotzdem sind die Zahlen des letzten Jahres weit entfernt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juli konnte Schweizer Hotels deutlich mehr Gäste aus dem Inland verzeichnen.
- Trotzdem kommt die Branche nicht an die Zahlen des letzten Jahres.
- Die Zahl der Übernachtungen sank insgesamt um 26,4 Prozent.
Obwohl die Schweizer Hotels im Juli deutlich mehr Übernachtungen von Gästen aus dem Inland verzeichnen konnten, kommt die Branche nicht annähernd an die Zahlen des letzten Jahres heran. Insgesamt sank die Zahl der Übernachtungen im Juli um 26,4 Prozent.
Gemäss den vom Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag veröffentlichten Angaben wurden schweizweit im Juli 3,36 Millionen Hotelübernachtungen registriert. Bei über 2,5 Millionen Übernachtungen stammen die beherbergten Gäste aus der Schweiz. KNapp 800'000 gingen auf das Konto von Reisenden aus dem Ausland.
Zahl der Gäste steigt weniger stark als Zahl der Übernachtungen
Während die Zahl der Logiernächte von Schweizern um 31 Prozent stieg, fiel jene von Ausländern um 69 Prozent. Dass im Corona-Sommer in der Tourismusbranche alles anders ist als bisher, zeigt auch eine andere statistische Angabe: So ist die Zahl der Schweizer Gäste – im Fachjargon Ankünfte genannt – weniger stark gestiegen als die Zahl der Übernachtungen. Das bedeutet, dass die Gäste länger in den Hotels blieben.
Vom Ausbleiben der ausländischen Gäste hart getroffen wurden denn auch insbesondere die Hotels in den Städten. Dort sind Geschäftsreisende, Kongressteilnehmer oder ausländische Touristen oft das wichtigste Kundensegment. Ebenfalls stark unter der Corona-Krise gelitten haben die Hotels in jenen Destinationen, die ihr Angebot und Marketing stark auf ausländische Touristen ausgerichtet haben.
Andere Hotels dagegen konnten im Sommer davon profitieren, dass viele Schweizer ihre Ferien nicht im Ausland verbrachten, sondern in der Schweiz. Die Beliebtheit von Ferien im eigenen Land kann aber nicht darüber hinwegtäuschen: Die Hotellerie hat stark unter der Corona-Krise zu leiden.
Zahl der Hotelübernachtungen sank um 43,4 Prozent
So ist die Zahl der Hotelübernachtungen gemäss BFS-Statistik von Januar bis Juli mit 13,2 Millionen um sage und schreibe 43,4 Prozent zurückgegangen. Dabei verlief der Start ins Jahr noch verheissungsvoll. Ab Mitte März, als die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus verhängt wurden, brach die Nachfrage dann aber regelrecht ein.
So lag die Zahl der Übernachtungen im März 62 Prozent unter Vorjahr, im April 92,4 Prozent und im Mai 79 Prozent. Im Juni schliesslich betrug das Minus noch 62 Prozent.
