Ex-Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam verlässt Kering-Verwaltungsrat
Ex-Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat den Verwaltungsrat von Kering verlassen. Der Ivorer will sich auf seine politischen Pflichten konzentrieren.
Der frühere Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam ist aus dem Verwaltungsrat des Luxusgüterkonzerns Kering zurückgetreten. Thiam wolle die Zeit haben, sich als Vorsitzender der Demokratischen Partei der Elfenbeinküste (PDCI) seinen politischen Verpflichtungen zu widmen.
Das teilte Kerin am Dienstag mit. Thiam war Mitte 2020 als unabhängiger Verwaltungsrat in das Aufsichtsgremium des französischen Konzerns berufen worden, wo er Vorstand des Prüfungsausschusses und Mitglied des Vergütungsausschusses war.
Der Verwaltungsrat will nun in den kommenden Wochen über eine Nachfolge für Thiam beraten und eine Suche einleiten.
Thiam dürfte bei den Präsidentschaftswahlen antreten
Der französisch-ivorische Doppelbürger war im Dezember 2023 zum neuen Vorsitzenden der PDCI, der grössten Oppositionspartei in der Elfenbeinküste, gewählt worden. Damit dürfte er als Kandidat der Partei bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2025 antreten.
Mit 61 Jahren gilt Thiam in der Elfenbeinküste als jung für hohe politische Ämter. Er ist erst der dritte gewählte Vorsitzende in der Geschichte der 1946 gegründeten PDCI. Vor ihm standen der ivorische Nationalvater Félix Houphouët Boigny und ein weiterer ehemaliger Staatschef, Henri Konan Bédié, an der Spitze der Partei. Bédié verstarb im vergangenen August.
Thiam war von 2015 bis 2020 Konzernchef der Grossbank Credit Suisse, die im Frühjahr 2023 von der Konkurrentin UBS übernommen wurde. Im Februar 2020 trat er nach monatelangen Schlagzeilen um die Bespitzelung von Topmanagern der Bank als Credit-Suisse-CEO zurück.