Ex-Fifa-Finanzchef sagt als Zeuge aus
Am fünften Prozess-Tag gegen Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter und Ex-Uefa-Präsident Michel Platini hat der Ex-Fifa-Finanzdirektor als Zeuge ausgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Dienstag findet der fünfte Prozesstag gegen Joseph Blatter und Michel Platini statt.
- Ex-Fifa-Finanzdirektor Markus Kattner hat als Zeuge ausgesagt.
Am heutigen Dienstag findet der fünfte Prozess-Tag gegen Ex-Fifa-Präsident Joseph Blatter und Ex-Uefa-Präsident Michel Platini statt. Ex-Fifa-Finanzdirektor Markus Kattner hat dabei als Zeuge ausgesagt. Im Zentrum stand die Frage, ob er die Bundesanwaltschaft auf die verdächtige Zahlung hinwies.
Kattner gab vor Gericht an, sich an die betreffende Zwei-Millionen-Zahlung zu erinnern. Allerdings soll die Bundesanwaltschaft nicht speziell auf diese hingewiesen haben. Er sei von der «Rechtmässigkeit der Zahlungen überzeugt gewesen», erklärte Kattner.
Damit widersprach der ehemalige Fifa-Finanzchef dem ehemaligen Bundesstaatsanwalt und heutigem Bundesstrafrichter Olivier Thormann. Kattner habe der Bundesanwaltschaft Zusatzinformationen zu einer Zwei-Millionen-Zahlung in Aussicht gestellt.
Dies hatte Thormann in einer vor Gericht abgespielten Aussage zu Protokoll gegeben. Kattner sagte am Dienstag vor Gericht, er habe keinen Grund gehabt, auf spezifische Zahlungen hinzuweisen.
Strafanzeige gegen Olivier Thormann eingereicht
Nach der Zeugeneinvernahme von Markus Kattner reichte Platinis Anwalt Dominic Nellen wegen Amtsgeheimnisverletzung Strafanzeige gegen Olivier Thormann ein. Thormann habe sich in der vergangenen Woche nach seiner Zeugenaussage über eine Stunde lang mit Journalisten unterhalten. Zudem zeige Kattners Aussage, dass Thormann gelogen habe.
Die Bundesanwaltschaft wirft Blatter und Platini Betrug vor. Blatter soll eine Zwei-Millionen-Zahlung für angebliche Beraterdienste Platinis für die Fifa zwischen Juli 1998 und Juni 2002 gutgeheissen haben. Die Bundesanwaltschaft sieht keine rechtliche Grundlage für diese Zahlung.
Die beiden Beschuldigten haben die Vorwürfe in der vergangenen Woche vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona in aller Deutlichkeit zurückgewiesen.