Experte warnt vor Terror-Gefahr an Weihnachtsmärkten
Das Wichtigste in Kürze
- In ganz Europa ist die Terrorgefahr wegen des Gaza-Kriegs höher als in den Vorjahren.
- Gemäss einem Experten sind vor allem Weihnachtsmärkte ein beliebtes Ziel von Islamisten.
- Auch in der Schweiz «gibt es Potenzial» für eine Attacke, warnt ein Experte.
Diese Woche öffnen in der Schweiz die ersten Weihnachtsmärkte ihre Tore. Mit dem Gaza-Krieg ist jedoch die Sicherheitslage in ganz Europa angespannt. Ist sorgloses Glühwein-Trinken derzeit also überhaupt möglich? Ein Experte warnt jetzt vor der möglichen Gefahr an Weihnachtsmärkten.
«Generell ist aktuell in ganz Europa von einer erhöhten Gefährdungslage durch islamistische Akteure auszugehen», warnt Terrorismus-Experte Nicolas Stockhammer gegenüber Nau.ch. Der Gaza-Krieg fördere die Radikalisierung.
Das heisst: «Weihnachtsmärkte sind aus Sicht der Islamisten ein attraktives Ziel.» Dies einerseits aus symbolischen Gründen. Zudem stellten sie aber «ein weiches Ziel mit zahlreichen Besuchern, die von den Extremisten als ‹Ungläubige› betrachtet werden» dar.
Schweiz «keine Ausnahme»
Die Schweiz sei da keine Ausnahme. «Es gibt eine durchaus relevante islamistische Szene im Land», so der Politikwissenschaftler und Autor des Buchs «Trügerische Ruhe».
«Es gibt durchaus ein Potenzial, dass radikalisierte Einzeltäter eine sogenannte opportunistische Attacke durchführen könnten. Das heisst, relativ spontan und mit einfachen Mitteln», erklärt er. Wegen des Gaza-Kriegs sei «im Vergleich zu den letzten beiden Jahren definitiv von einer grösseren Gefährdung auszugehen».
Bei den meisten Schweizer Weihnachtsmärkten werden aber keine besonderen Massnahmen wegen der Terror-Gefahr ergriffen. «Bezüglich der Eskalation der Lage im Nahen Osten sind aktuell keine konkreten Drohungen auf Anlässe wie den Weihnachtsmarkt bekannt.» Das schreibt etwa die Kantonspolizei Basel-Stadt auf Anfrage.
Bei den Märkten auf dem Barfüsserplatz und Münsterplatz seien die Massnahmen daher mit denen vergangener Jahre vergleichbar. Aber die Sicherheitslage werde laufend neu beurteilt.
Machen Sie sich Sorgen wegen möglicher Terror-Attacken an Weihnachtsmärkten?
Bei den Organisatoren des Lozärner Wiehnachtsmärt klingt es ähnlich: «Unser Sicherheitsdispositiv ist mit der Luzerner Polizei, mit der Bewilligungsbehörde Stadt Luzern und unserem eigenen, internen Sicherheitsdienst abgesprochen.» Details könne man nicht bekanntgeben.
«Nicht verängstigen lassen!»
Gemäss Stockhammer ist das ausreichend. «Die wichtigste Massnahme ist eine grundsätzliche Vorsicht – aber man sollte sich keinesfalls abhalten oder verängstigen lassen!»
«Terroristische Attacken kamen selten aus dem Nichts», beruhigt er. «Meist gibt es auch bei spontanen Anschlägen Vorzeichen.»