Fasnacht: Berner Cafés lassen keine Fasnächtler rein
Mehrere Cafés in Bern verbieten Fasnächtlern den Eintritt. Guggen seien an der Fasnacht sogar schon beinahe «rausgeputzt» worden, erzählt eine Fasnächtlerin.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Adrianos-Cafés in Bern verbieten den Fasnächtlern, einzutreten.
- Der Grund? Platzprobleme, erklärt der Geschäftsführer gegenüber Nau.ch.
- Aber: Es gibt durchaus Restaurants in Bern, die der Fasnacht nicht gut gesinnt sind.
Da steht's, an der Tür des Café Versa in Bern, schwarz auf rosa: «KEINE KONFETTI, KEINE KOSTÜME, KEINE GUGGE». Fasnächtlerinnen und Fasnächtler sind in dem Café klar nicht willkommen.
Dasselbe Schild hängt auch an den Adrianos-Cafés – seit über 20 Jahren ist Versa Teil von Adrianos. Doch wieso ist die Fasnacht in diesen Cafés verboten?
«Manche sind nicht interessiert»
Es handle sich um ein Platzproblem, heisst es auf Anfrage von Nau.ch. Geschaftsführer Sascha Müller erklärt: «Wir sind ganz und gar nicht gegen die Fasnacht, sonst würden wir den Laden schliessen.»
Und weiter: «Unsere Betriebe sind räumlich schlichtweg zu klein, um Guggen zu beherbergen.» Dies werde Jahr für Jahr auch gut eingehalten und die Reaktionen seien durchaus positiv.
Ablehnende Gastrobetriebe gebe es schon, sagt Michelle Uetz, Präsidentin des Vereins Berner Fasnacht: «Es gibt schon die einen oder anderen, die nicht interessiert sind oder die das eher nicht wollen. Die meisten grösseren Restaurants sind aber dabei und machen auch aktiv mit.»
Auf der Webseite des Vereins finde man sogar eine Liste mit Lokalitäten, die «eher fasnachtsfreundlich» sind, sagt Uetz. 100 Prozent könne man allerdings nicht darauf gehen. «Einen Gesamtüberblick zu haben, ist schwierig. Schon ein Wechsel der Geschäftsleitung kann das Ganze wieder aufmischen.»
Da könne es schon mal vorkommen, dass Fasnächtler in ein Lokal wollten – und dann beinahe «herausgeputzt» wurden. Aber das sei zu akzeptieren, findet Uetz: «Dann gibt es halt eine Anpassung auf unserer Liste.»
Beizen machen an Fasnacht «beträchtlichen Umsatz»
Böse sei sie nicht: «Uns ist klar, die Fasnacht ist eine Belastungsprobe für die Stadt. Wir sind natürlich froh, wenn möglichst viele Beizen, Cafés und Bars mitmachen und offen sind. Aber wenn es Lokalitäten gibt, die sagen, die Fasnacht gehöre nicht zu ihrem Konzept, gilt es dies zu respektieren. Wir wollen einander ja nicht wütend machen.»
Im Gegenteil: Der Fasnachtsverband Bern plant, in Zukunft noch enger mit der Gastro zusammenzuarbeiten. Der frische Vorstand ist voller neuer Ideen. «Ich wünsche mir sehr fest einen stärkeren Austausch mit der Gastro», sagt Uetz. Denn Bern lebe auch von der abwechslungsreichen «Beizenfasnacht».
In Basel liegen die Schwerpunkte anders, sagt Daniel Hanimann vom Basler Fasnachts-Comité. «Ein grosser Teil der Fasnacht findet draussen und in den Cliquenkellern statt», erklärt er.
Trotzdem: «Für viele Restaurants in der Basler Innenstadt ist die Fasnacht eine wichtige Einnahmequelle. Sie machen während dieser Tage einen beträchtlichen Umsatz.»