Fasnacht zieht schweizweit Zehntausende an
Am Wochenende wurde in weiten Teilen der Schweiz Fasnacht gefeiert. Allein in der Stadt Luzern waren 60'000 Menschen unterwegs.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehntausende Menschen in der Schweiz feierten am Wochenende Fasnacht.
- Die Veranstaltungen verliefen grösstenteils friedlich.
Landauf und landab freuten sich Wochenende Zehntausende von Menschen an Fasnachtsveranstaltungen. Neben Guggenmusiken und Maskierten sorgte auch das milde Wetter für gute Stimmung.
In Luzern waren am Rüdigen Samstag allein in der Stadt tagsüber 60'000 Menschen unterwegs. Die Stimmung in der Leuchtenstadt sei mehrheitlich friedlich gewesen, schrieb die Luzerner Polizei am Sonntag auf Twitter. Anders als an vielen anderen Orten stehen am Montag und Dienstag in Luzern mit dem Umzug und dem Monstercorso noch grössere Veranstaltungen auf dem Programm.
In Chur kamen rund 30'000 Schaulustige an den Fasnachtsumzug am Samstag. Viel Arbeit gab es für die Stadtpolizei Chur. Meist musste sie nach eigener Aussage wegen übermässigen Alkoholkonsums einschreiten. Danach ging es in der Alpenstadt weiter mit der Beizen- und Gassenfasnacht. Im Allgemeinen zogen aber auch die Churer Behörden ein positives Fazit. Die Besucherinnen und Besucher hätten meist friedlich und ausgelassen zusammen gefeiert.
Organisatoren der St. Galler Fasnacht hocherfreut
Gefeiert wurde auch in den Freibergen. Zu den Besucherinnen und Besuchern des «Carimentran» gehörte auch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. Es gebe keine grossen oder kleinen Fasnachtsfeierlichkeiten, sondern eine wunderbare Tradition, die alle Sprachregionen der Schweiz inspiriere, schrieb die Justizministerin auf Twitter.
Hoch erfreut zeigten sich die Organisatorinnen und Organisatoren der St. Galler Fasnacht. «Es war fantastisch», sagte Bruno Bischof, der Präsident des Fasnachtskomitees, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Einen grossen Nachholbedarf nach zwei Jahren ohne Fasnacht aufgrund der Corona-Pandemie konstatierte Hans Brunner von der Frauenfelder Narrengesellschaft Murganesen. Mit 6000 Besucherinnen und Besuchern seien ungefähr anderthalbmal so viele Leute an den Umzug gekommen wie in normalen Jahren.
In Bellinzona kamen anlässlich des Umzugs des 160. Rabadan fast 30'000 Menschen ins Stadtzentrum. Insgesamt zogen 59 Wagen, Gruppen und Guggenmusiken, darunter ein Dutzend aus der Deutschschweiz, durch die Hauptstrasse der Tessiner Hauptstadt. Sujets waren unter anderem der Aufruf, zu zweit zu duschen, um Energie zu sparen, die Rückkehr des Wolfs ins Tessin oder der Wassermangel.
45'000 Zuschauer in Sion
Gut war die Stimmung auch in der Walliser Kantonshauptstadt. Auf 45'000 schätzten die Organisatoren die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer am Umzug vom Samstag in Sitten. Am Sonntag folgte – schweizweit einzigartig – die traditionelle Pferdeparade.
Traditionsgemäss machten am Wochenende wundersame Gestalten das Unterwalliser Dorf Evolène unsicher. In Fell gekleidete Figuren, sogenannte «Peluches» streiften zusammen mit den in dick mit Stroh gefüllten Jutesäcken steckenden Figuren, den Empaillés, durch die Dörfer der Region, um böse Geister zu vertreiben. Zur Verkleidung gehören auch furchterregende Holzmasken.
Während das närrische Treiben in den katholisch geprägten Kantonen am Aschermittwoch zu Ende geht, beginnt es in mehrheitlich protestantischen Regionen erst. Am kommenden Wochenende finden unter anderem die Berner und die Bieler Fasnacht statt, bevor am Montag darauf mit dem Morgenstreich in Basel die «drey scheenschte Dääg» beginnen.