Der Nahrungsmittelriese Nestlé wechselt überraschend seinen CEO aus: Laurent Freixe folgt ab dem 1. September auf Mark Schneider.
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Der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt wechselt seine Spitze aus. (Symbolbild) - keystone

Mark Schneider ist seit acht Jahren der oberste Lenker von Nestlé. Nun teilte das Unternehmen einen überraschenden Wechsel seiner Spitze mit. Ab September übernimmt Laurent Freixe, der derzeit das Lateinamerikageschäft leitet, Schneiders Posten. Dies teilte der Schweizer Konzern kürzlich mit.

Das neue Management plant, die Performance des Konzerns zu verbessern und Marktanteile zu gewinnen. Darüber berichtet die «Tagesschau».

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Mark Schneider leitete Nestlé seit Anfang 2017. (Archivbild) - keystone

Die Nachricht über Schneider's Rücktritt kam unerwartet, brachte jedoch neue Hoffnungen auf einen positiven Wandel innerhalb des Konzerns mit sich. Denn in der jüngsten Vergangenheit konnte Nestlé, trotz seiner starken Präsenz auf dem globalen Markt, auf der Erfolgsebene nicht überzeugen.

Die neue Führung

Um das Ruder in diese positivere Richtung zu lenken, wird Laurent Freixe die Rolle des Konzernchefs übernehmen. Freixe, der derzeit das Lateinamerikageschäft leitet, wird seine neue Position am 1. September antreten.

Mit seinen jahrzehntelangen Erfahrungen in der Nahrungsmittelbranche und seinen bisherigen Leistungen unter schwierigen Markbedingungen, gilt Freixe als die ideale Besetzung für diese Position.

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Nestlé hat Laurent Freixe, derzeit Chef der Zone Lateinamerika, per 1. September 2024 zum neuen CEO ernannt. (Archivbild) - keystone

«Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, unter schwierigen Marktbedingungen Ergebnisse zu liefern», erklärte Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke anerkennend.

Freixe hat einen klaren Fokus. Er will das organische Wachstum von Nestlé beschleunigen, in dessen Marken investieren und das aktuelle Portfolio vor allem durch organisches Wachstum vorantreiben.

Die Herausforderungen

Nestlé hat in der jüngsten Vergangenheit einige Prüfungen erlebt. Der Aktienkurs des Konzerns ist seit Monaten rückläufig, auf unter 90 Franken, eine besorgniserregende Entwicklung für ein Unternehmen, das einen bedeutenden Teil vieler Schweizer Pensionskassenvermögen ausmacht. Während Nestlé die Corona-Krise gut überstand, bedrängte die voranschreitende Inflation den Konzern zunehmend.

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Das Headquarter von Nestlé in Vevey. (Archvbild) - keystone

Nestlé musste sogar seine Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr 2024 korrigieren, und geht nun von einem organischem Umsatzwachstum von mindestens drei Prozent aus, verglichen mit den ursprünglich geplanten vier Prozent. Damit rücken die Herausforderungen umso mehr in den Vordergrund, die auf Freixe zukommen.

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Das Nestlé Headquarter liegt am Nordostufer des Genfersees. - OpenStreetMap

Freixe bringt reichliche Erfahrung mit sich, da er seit 1986 bei Nestlé tätig ist und die letzten 16 Jahre Teil des Führungsteams war. Während seiner Laufbahn bei Nestlé hat er verschiedene Aufgaben übernommen, unter anderem die Verantwortung für das Europa-Geschäft. Nun ist er bereit, die gesammelte Expertise zu nutzen, um die zukünftigen Herausforderungen des Konzerns erfolgreich zu bewältigen.

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«Wir sind gleichzeitig der globalste und der lokalste Konzern der Welt», erläuterte der zukünftige CEO von Nestlé. Mit dieser Aussage unterstreicht er nicht nur die Vielseitigkeit und Komplexität des Konzerns, sondern auch die Notwendigkeit einer gezielten Strategie und eines kohärenten Managements.

Nestlé: Globaler Marktführer mit Kontroversen

Nestlé behauptet sich an der Spitze der weltweit tätigen Nahrungsmittelhersteller. Der Hauptsitz befindet sich in Vevey. Der Lebensmittelgigant aus der Alpenrepublik ist vollständig im Streubesitz und stellt das grösste Industrieunternehmen der Schweiz dar.

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Der Führungswechsel soll Nestlé neuen Aufwind geben. (Symbolbild) - keystone

Nach Angaben der Fortune Global 500 gehört Nestlé zu den 100 umsatzstärksten Unternehmen weltweit. Bis Juni 2022 belegte das Unternehmen Rang fünf der grössten Schweizer Unternehmen.

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