Genfer stellen Verfahren gegen Informatiker ein

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Genève,

Die Genfer Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen ehemaligen Informatiker der Genfer Zweigstelle der Kanzlei Mossack Fonseca eingestellt. Er war der unbefugten Datenbeschaffung sowie Veruntreuung verdächtigt worden.

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Logo der Kanzlei Mossack Fonseca. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Genfer Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen einen ehemaligen Informatiker der Genfer Zweigstelle der Kanzlei Mossack Fonseca eingestellt.
  • Der Spanier, der während 16 Jahren für die Kanzlei Mossack Fonseca gearbeitet hatte, war Ende Mai 2016 von seinem Arbeitgeber verklagt worden.

Die Einstellung des Verfahrens wurde am Montag von der Genfer Staatsanwaltschaft per Strafbefehl verfügt, wie Thomas Barth und Romain Jordan, die beiden Anwälte des beschuldigten Informatikers, am Donnerstag vor den Medien bekannt gaben. Der Spanier, der während 16 Jahren für die Kanzlei Mossack Fonseca gearbeitet hatte, war Ende Mai 2016 von seinem Arbeitgeber verklagt worden.

Die Kanzlei Mossack Fonseca war im Zusammenhang mit den Panama Papers in die Kritik geraten. Die Genfer Zweigstelle der Kanzlei verdächtigte ihren langjährigen Mitarbeiter, eine grosse Menge sensibler Daten gestohlen zu haben, um dem Unternehmen zu schaden. Die Kanzlei will auf den zwei Computern, die der Informatiker benutzt hatte, ungewöhnliche Vorgänge beobachtet haben. Der Informatiker wurde vorübergehend sogar verhaftet.

Er war nicht «John Doe»

Nun hat die Genfer Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn einerseits mangels Beweisen eingestellt, anderseits aber auch aus Gründen mangelnden Kooperation von Mossack Fonseca, wie die beiden Anwälte erklärten. «Unser Mandant war nicht der John Doe, von dem man im Zuge der Panama Papers gesprochen hat», unterstrich Barth.

Die Finanzkanzlei Mossack Fonseca war im Zuge der sogenannten Panama Papers wegen angeblicher Offshore-Geschäfte in Verruf geraten. Als Quelle der Veröffentlichungen figurierte eine anonyme Person, die sich «John Doe» nannte. Diese Person hatte die Süddeutschen Zeitung» mit 2,6 Terabyte vertraulichen Daten beliefert, die von einem internationalen Konsortium Investigativer Journalisten ausgewertet wurden.

Die im April 2016 veröffentlichten Panama Papers berichteten über 200'000 von der Finanzkanzlei Mossack Fonseca mit Sitz in Panama gegründete Kapitalgesellschaften, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen parkiert hatten.

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