Gotthard: Kaputte Röhre soll in sechs Jahren saniert werden
Der Strassentunnel am Gotthard ist wegen eines Schadens an der Decke derzeit gesperrt. Die in die Jahre gekommene Röhre soll in sechs Jahren saniert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 43-jährige Gotthard-Röhre sollte in sechs Jahren saniert werden.
- Dass die Röhre sanierungsbedürftig ist, ist bekannt.
- Die Arbeiten beginnen erst, wenn durch die neue zweite Röhre gelenkt werden kann.
Der 1980 eröffnete Gotthardtunnel, von dessen Decke am Sonntag Betonteile auf die Strasse bröckelten, wird in gut sechs Jahren komplett saniert. Der Verkehr wird während der Bauarbeiten durch die weitgehend parallel verlaufende zweite Röhre rollen, die derzeit gebaut wird.
Der 43-jährige, 17 Kilometer lange Gotthardstrassentunnel der A2 zwischen Airolo TI und Göschenen UR ist sanierungsbedürftig. 2016 hatte das Schweizer Stimmvolk den Bau der zweiten Röhre mit anschliessender Sanierung des bestehenden Tunnels gutgeheissen.
Die Vorarbeiten für dieses 2,14 Milliarden Franken teure Bauwerk begannen bereits im Frühjahr 2020. 2024 sollen die Tunnelbohrmaschinen angeworfen werden, der Durchschlag ist für 2026 geplant. Ab 2032 sollen dann beide Tunnels betriebsbereit sein, wobei jeweils nur eine Fahrspur pro Richtung offenstehen soll. Die zweite Spur ist als Pannenstreifen vorgesehen.
Der Baustart der ersten Röhre war am 5. Mai 1970. Die Arbeiten dauerten drei Jahre länger als geplant und die Kosten beliefen sich auf mehr als das Doppelte der veranschlagten Summe – 686 statt 306 Millionen Franken. 49 Prozent der Mehrkosten entfielen auf die Teuerung, 26 Prozent waren geologisch bedingte Mehraufwendungen, und der Rest entfiel auf nachträgliche Projektänderungen und Zusatzinvestitionen.
Elf Tote nach Lastwagen-Kollision im Jahr 2001
Nach einem Brand im Oktober 2001 war der Gotthardstrassentunnel für zwei Monate für die Reparaturarbeiten komplett gesperrt. Das Feuer brach nach einer Kollision zweier Lastwagen aus. Hunderte Pneus, die der Unfallverursacher geladen hatten, brannten.
Die Hitze im Tunnel stiegt auf über 1200 Grad. Die Decke stürzte auf einer Länge von 100 Meter ein, auf einer Länge von 300 Meter wurden Fahrzeuge verschüttet. Elf Personen verloren ihr Leben.
Die Brandkatastrophe im Gotthard-Strassentunnel verursachte Schäden an der Tunnelinfrastruktur in der Höhe von 14 Millionen Franken. Nach dem Brand wurde die Tunnelinfrastruktur optimiert, um die Sicherheit im Tunnel zu erhöhen.