Gotthard wieder offen – Tessin litt unter weniger Tagesgästen
Wegen des Unterbruchs im Gotthard kamen im vergangenen Jahr weniger Tagestouristen ins Tessin. Nun ist der Tunnel für Züge wieder offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einem Jahr entgleiste im Gotthardtunnel ein Güterzug.
- Die Reparaturarbeiten sind nun beendet. Die Züge fahren wieder planmässig.
- Die Tessiner Tourismusbranche litt unter den Einschränkungen.
Gute Nachrichten für Pendlerinnen und Pendler und alle Zugreisenden: Die SBB fährt wieder planmässig durch den Gotthard-Basistunnel. Auch im Tessin freut man sich darüber, wie SRF berichtet.
Vor fast genau einem Jahr verunfallte in der Weströhre des Tunnels ein Güterzug wegen eines Radbruchs. Die Entgleisung verursachte grosse Schäden – erst jetzt konnten die Aufräum- und Reparaturarbeiten beendet werden.
Währenddessen wurden Passagiere auf die alte Bergstrecke umgeleitet. Heisst: Die Fahrt dauerte jeweils rund eine Stunde länger als sonst.
Doch nach über einem Jahr Unterbruch ist damit nun Schluss. Die Züge in den Süden verkehren wieder normal. Darüber zeigt sich insbesondere die Tourismusbranche erfreut.
Weniger Touristen im Tessin wegen Gotthard-Unterbruch
Denn die eingeschränkte Zugfahrt in den Südkanton sorgte für Ausfälle in Millionenhöhe. In den letzten zwölf Monaten kamen rund 15 Prozent weniger Tagestouristen aus der Deutschschweiz ins Tessin. Angelo Trotta, Direktor von Ticino Turismo schätzt den Verlust gegenüber SRF auf mindestens zehn Millionen Franken.
Der Tourismus-Direktor hofft deshalb nun auf einen besseren Herbst. Allerdings werde man die Einbussen wohl kaum mehr wettmachen können.
Nebst der Fahrtzeit, die nun wieder deutlich verkürzt wird, erhöht die SBB auf der Gotthardachse auch die Kapazität. Neu werden es rund 40'000 Sitzplätze sein, davor waren es rund 35'000.
Gemäss Schätzungen der Bahngesellschaft belaufen sich die Kosten für den einjährigen Unterbruch im Gotthard-Basistunnel auf 150 Millionen Franken. Ein Grossteil haben dabei die Reparaturarbeiten ausgemacht, heisst es.
Für die Kosten muss die SBB selbst aufkommen.
