Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte zwar die Gesamtzahl der Vorfälle, die Zahl schwerer Straftaten wie Körperverletzung und Vergewaltigung stieg jedoch an.
Die Zahl schwerer Straftaten im häuslichen Bereich hat zugenommen. - Pixabay/ImagineThatStudio

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2023 registrierte die Polizei insgesamt 19'918 Straftaten im häuslichen Bereich.
  • Fälle schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung haben zugenommen (+19,5 % und +19,9 %).
  • Von den insgesamt 53 Tötungsdelikten in der Schweiz entfielen 25 auf häusliche Gewalt.
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Im Jahr 2023 wurden insgesamt 19'918 Vorfälle häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Dem Bundesamt für Statistik zufolge befindet sich der Wert ungefähr auf Vorjahresniveau (2022: –0,3 %, 19'978).

Insgesamt 82 % der registrierten Straftaten entfallen auf Tätlichkeiten (32 %), Drohungen (21 %), Beschimpfungen (19 %) und einfache Körperverletzung (10 %). Diese Werte bleiben seit 2009 vergleichsweise stabil. Schwere Körperverletzung (147 Straftaten) und Vergewaltigung (368 Straftaten) haben im Vergleich zum Vorjahr jedoch zugenommen, mit 19,5 % resp. 19,9 %.

Hälfte aller Tötungsdelikte auf häusliche Gewalt zurückzuführen

Im Jahr 2023 wurden 11'479 geschädigte Personen polizeilich registriert, davon 70,1 % weibliche Personen. Dieser Wert lässt sich mit der höheren Anzeigefreudigkeit bei Männern im Alter von 30 bis 60 Jahren bei Tätlichkeiten, Beleidigung und Drohungen erklären.

Im häuslichen Bereich wurden 25 vollendete Tötungsdelikte verzeichnet (2022: 25), das sind 47,2 % aller registrierten Tötungsdelikte in der Schweiz (Total: 53). Von den 25 Opfern wurden 16 innerhalb einer aktuellen oder ehemaligen Partnerschaft getötet (14 Frauen und 2 Männer). Innerhalb einer Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehung kamen 4 Mädchen sowie 5 Erwachsene (2 Frauen, 3 Männer) ums Leben.

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Sind Sie von Gewalt betroffen oder sorgen Sie sich um eine betroffene Person? Die Opferhilfe Schweiz bietet für alle Betroffenen und deren Umfeld in jedem Kanton kostenlose, vertrauliche und anonyme Beratung (https://www.opferhilfe-schweiz.ch/).

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