Ignazio Cassis: Diesjähriges SEF stand unter Motto «Reaching Out»
Unter dem Motto «Reaching Out» standen am diesjährigen Swiss Economic Forum in Interlaken geopolitische Themen im Fokus. Eröffnet wurde es von Ignazio Cassis.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnete am Donnerstag das Swiss Economic Forum.
- Mit dabei sind eine Anzahl an hochgeladenen nationalen und internationalen Gästen.
- Vor allem die geopolitischen Themen werden beim Wirtschaftstreffen im Fokus stehen.
Der Ukraine-Krieg, fragile Lieferketten oder hohe Inflationsraten: Eine Reihe von Herausforderungen bereitet Schweizer Firmen Kopfzerbrechen. Am Swiss Economic Forum in Interlaken rückten wie bereits am Weltwirtschaftsforum in Davos geopolitische Themen ins Zentrum.
Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnete am Donnerstag das Swiss Economic Forum (SEF) in «altbewährter Form». Wie gewohnt findet das Stelldichein der Schweizer Wirtschaft an zwei Tagen Anfang Juni in Interlaken statt. 2021 war das SEF coronabedingt in den September verschoben worden und 2020 wurde lediglich eine abgespeckte Version in Montreux durchgeführt.
Die Veranstalter erwarten an der 24. Ausgabe – wie im letzten Jahr – erneut über 1000 Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Sie sprechen unter dem Motto «Reaching Out» etwa über Lösungsansätze zum Umgang mit den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. Das schreiben die Organisatoren in der Einladung.
Ignazio Cassis sprach über Geopolitik und Wirtschaft
Ignazio Cassis wies an seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass die Geopolitik ein entscheidender Faktor für Unternehmen sei. Die eigene Verletzlichkeit sei unterschätzt worden, sagte der Bundespräsident.
In diesem Jahr steht das SEF im Schatten des Weltwirtschaftsforums (WEF), das vergangenen Donnerstag in Davos zu Ende gegangen ist. Normalerweise trifft sich die Elite der Weltwirtschaft und Weltpolitik im Januar in Davos. In diesem Jahr wurde dieser Anlass mit grosser internationaler Strahlkraft wegen der Pandemie in den Mai verlegt.
In Davos waren Polit- und Wirtschaftsgrössen wie der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, Investorenlegende George Soros oder Starökonom Joseph Stiglitz zugegen. Beim SEF ist vor allem die lokale Prominenz aus Wirtschaft und Politik vertreten. Aber nicht nur.
Breite Palette an Rednerinnen und Rednern
Neben Ignazio Cassis sprechen weitere Grössen aus der Politik. Der frühere australische Premierminister Kevin Rudd sowie zum Abschluss des SEF am Freitag der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz treten ans Rednerpult. Weiter dürften die Reden von Alpiq-Präsident Johannes Teyssen und Bitpanda-Gründer Eric Demuth, Diskussionen zu Energiethemen und Digitalisierung anregen.
Am diesjährigen SEF treten auch eine Reihe von Frauen auftreten. Da wären die amerikanische Historikerin Anne Applebaum und die niederländische Politikwissenschaftlerin Ayaan Hirsi Ali. Des Weiteren treten die frühere Ikea Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia sowie Christiana Figueres und die 21 Jahre junge Melati Wijsen auf.
Bei Figueres und Wijsen rücken Klimathemen in den Fokus. Figueres war von 2010 bis 2016 beim UN-Rahmenabkommen zu Klimaänderungen als Exekutivsekretärin tätig und hat entscheidend am Pariser Klimaabkommen mitgearbeitet. Wijsen hat 2013 als 12-Jährige den Plastiksäcken an den Stränden Indonesiens den Kampf angesagt.
Jungunternehmen werden gekürt
Abgerundet wird das Programm von Schweizer Rednern wie Elias und Johannes Läderach von Schoggi-Hersteller Läderach. Oder von Fredy und Silvia Bayard vom Modehaus Bayard. Ausserdem werden mit Joël Mesot und Martin Vetterli die Präsidenten der Hochschulen ETH Zürich und EPFL Lausanne auftreten.
Traditionell wird am SEF der Swiss Economic Award an ein Jungunternehmen verliehen. Der prestigeträchtige Preis wird in den drei Kategorien Dienstleistungen, Hightech/Biotech und Produktion/Gewerbe vergeben. Er hat bereits einigen Firmen den Weg in eine gute Zukunft geebnet.
Insgesamt stehen noch neun Start-ups im Finale zur Auswahl. Darunter etwa der digitale Auto-Abo-Anbieter Carvolution, die Online-Arztterminplattform OneDoc oder das Outdoor-Kleiderlabel für Kinder Namuk