Internationales Komitee vom Roten Kreuz: Chef warnt vor Klimawandel
Peter Maurer, Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), hat am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR vor dem Klimawandel gewarnt.
Das Wichtigste in Kürze
- IKRK-Chef Peter Maurer hat am WEF in Davos vor dem Klimawandel gewarnt.
- Dieser würde unter anderem zu einer Verschärfung der Konflikte führen.
Der Schweizer Peter Maurer steht an der Spitze des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR hat er sich mit Führungskräften ausgetauscht und diese vor dem Klimawandel gewarnt.
Denn dieser führe zu einer Verschärfung von Konflikten – und verschlimmere so auch die Flüchtlingsproblematik.
A great way to start the #WEF20 meetings by listening to millennial leaders share ideas on overcoming humanitarian crises.
— Peter Maurer (@_PeterMaurer) January 21, 2020
Thanks @KarolinaEklow @rahafharfoush @beingMicahWhite for the lively discussion... and points for @tomfriedman for bringing up both Lenin and @ladygaga. pic.twitter.com/wG6pFKNlfG
Erst vor kurzem führte Maurer eine ausführliche Reise ans Horn von Afrika. Das erklärte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Davos. Die Region gerate derzeit vermehrt ins Fadenkreuz der grossen geopolitischen und strategischen Interessen gerate.
So verschärfe sich der Konflikt um die Kontrolle wichtiger Häfen. Die Verteilungskämpfe um Bodenschätze nähmen zu. Doch gebe es für die Intensivierung der Konflikte noch einen anderen Grund.
Internationales Komitee vom Roten Kreuz sieht Zusammenhang
So sehe das IKRK inzwischen einen klaren Zusammenhang zwischen den Auseinandersetzungen und dem Klimawandel. Schon vor rund 15 Jahren habe sich das Phänomen beobachten lassen. In den vergangenen fünf Jahren habe es allerdings auf beunruhigende Weise weiter an Fahrt aufgenommen.
Der Klimawandel sei dabei kein Thema, das für die Menschen vor Ort zu komplex sei, um es zu verstehen. «Die Bauern in Ländern wie Äthiopien haben gesagt, dass es immer häufiger entweder zu viel oder aber zu wenig regnet.» Das sagte der 63-Jährige weiter.
«Wenn der Regen ausbleibt, dann verschärfen sich die Konflikte. Die Leute werden aus gewissen Regionen vertrieben. Und der Streit um die fruchtbaren Böden heizt sich immer mehr an», erklärte der Präsident des IKRK. Und letztlich nehme die Gewalt gerade in Afrika klar zu.
Maurer diskutierte mit Keller-Sutter
Eine der Gesprächspartnerinnen von Maurer am WEF war Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Was den genauen Inhalt des Austauschs anbelangte, liess sich Maurer jedoch nicht in die Karten blicken.
Der aktuelle Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurde 1956 in Thun geboren. Er hat seinen aktuellen Posten seit Juli 2012 inne. Früher war er Vertreter der Schweiz bei der Uno in New York, 2010 wurde er Staatssekretär im EDA.