Sicherheits-Tamtam um Donald Trump schreckt Hotel-Gäste ab
Sicherheit hatte beim WEF-Besuch von Donald Trump oberste Priorität. Auch in seinem Hotel, dem «Goldenen Ei». Dieses verliert hochrangige Gäste.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump war am Dienstag und Mittwoch zu Besuch am WEF in Davos.
- Schon länger kursiert das Gerücht, das FBI habe sein WEF-Hotel Intercontinental mitgebaut.
- Ein Amerika-Kenner hält dies für plausibel, und glaubt gar an die Abschreckung.
Mit riesigem Tamtam ist er angereist, mit mindestens demselben gestern wieder abgereist. Der Besuch von Donald Trump am WEF in Davos hat für mächtig viel Wirbel gesorgt. Zum Glück des Forums – sein Besuch generiert dem WEF mächtig viel Relevanz.
Doch er hinterlässt auch einen bitteren Nachgeschmack. Auch wenn die glamouröse Nächtigung im Intercontinental positiv erscheint, so verhärten sich ebenso Gerüchte über das schicke Gebäude. Gerüchte die besagen, das FBI habe beim Bau des «goldenen Eis» mitgewirkt. Von einer vermeintlichen Geheimetage im oberen Gebäudeteil ist gar die Rede.
Grosse Zeitungen wie die deutsche «Bild» nehmen es pünktlich zum WEF wieder auf.
Das tut dem sonst schon angeschlagenen Hotel herzlich wenig Gefallen. So hat es die Credit Suisse genau in diesem Monat an die Schweizer Luxushotel-Gruppe Aevis Victoria übergeben. Auch wird es immer wieder «Pleite-Hotel» genannt, da es kurz nach der Eröffnung 2013 pleite ging.
Doch was ist am FBI-Gerücht dran? Offizielle Stellen, auch die US-Botschaft in Bern, wollen dazu nichts sagen. Anders Amerika-Kenner Martin Thunert vom Heidelberg Center for American Studies.
Sicherheit um Donald Trump verscheucht andere Gäste
So hätten Amerikaner bei Übernachtungen für ihre Präsidenten und Spitzenpolitiker Sicherheitsanforderungen, die von kaum einem anderen Land so gestellt würden. Selbst bei US-Botschaftern in Berlin oder Bern, wenn diese beispielsweise eine Uni besuchen.
«Etwa müssen Räume geschlossen werden, Spürhunde laufen mehrmals durchs Haus und schnüffeln nach explosiven Stoffen usw.» Mit Folgen: «Die Sicherheitsvorkehrungen für den US-Präsidenten können andere zahlende Gäste durchaus verprellen.»
Beispiel dafür: Während dem WEF-Besuch von Donald Trump 2018 weilte auch die Chefetage der Deutschen Bank im Intercontinental. Dies tun sie nun 2020 aufgrund der Erfahrungen nicht mehr. Denn sobald sich Trump im Haus bewegte, wurden sämtliche Türen und Flure gesperrt.
«Auch für Stunden. Die Delegation der Bank war zum Teil längere Zeit eingesperrt und verpasste dadurch zahlreiche Termine.»
Verständnis für Geheimnistuerei um FBI-Einfluss
Schlussendlich sei dies eine geschäftliche Entscheidung einer Hotelkette. «Wenn es eine Geheimetage im Intercontinental Davos gibt, so entspräche es der Natur der Sache, dies zu dementieren. Eine Geheimetage, von der man öffentlich sprechen würde, wäre keine Geheimetage mehr.»