Impressum bezeichnet Tamedia-Stellenabbau als «richtig übel»
Tamedias angekündigter Stellenabbau stösst auf heftige Kritik von Gewerkschaften und Berufsverbänden.
Der Berufsverband von Medienschaffenden der Schweiz, Impressum, hat mit Empörung auf den von Tamedia angekündigten Stellenabbau reagiert. Auch die Gewerkschaft Syndicom hat das Medienhaus in einer Mitteilung am Dienstag scharf kritisiert.
Syndicom forderte von der Tamedia, die Unternehmensstrategie zu korrigieren. In den letzten 15 Jahren hätten Aktionärinnen und Aktionäre der TX Group, Inhaberin der Tamedia, bei einem Gewinn von 2,2 Milliarden Franken mehr als 670 Millionen Franken an Dividenden abgeschöpft.
Zeitgleich habe Tamedia Hunderte von Mitarbeitenden entlassen, wird Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin und Leiterin Sektor Medien bei Syndicom, in der Mitteilung zitiert. Die TX Group bleibe höchst rentabel, so Vonarburg, «die Abbaupolitik ohne Rücksicht auf Mitarbeitende» müsse ein Ende haben.
Syndicom kämpft für Erhalt der Arbeitsplätze
Syndicom kündigte des Weiteren an, sich zusammen mit den Personalkommissionen für den Erhalt der Stellen, die Verbesserung des Sozialplans und die Arbeitsbedingungen einzusetzen.
Deutliche Worte fand auch der Berufsverband Impressum. In einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb der Verband: «Einmal mehr: richtig übel. Impressum fordert Entlassungsstopp und einen Marschhalt.
Die Strategie der Geschäftsleitung enthält keine Strategie. Es ist nur zerstörerische Gier der grossen Aktionäre» Impressum kritisierte, dass keine Kommunikation darüber stattgefunden habe, wie die Redaktionen in der Praxis nun funktionieren sollen.