Libanon: EDA rät 1200 Schweizern zur Ausreise – auf eigene Kosten
Das EDA rät Schweizern im Libanon, das Land zu verlassen. Zahlen müssen sie selbst. Geholfen wird ihnen nicht. «Auf eigenes Risiko», heisst es.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Libanon befinden sich mehr als 1000 Schweizerinnen und Schweizer.
- Das EDA empfiehlt die Ausreise – unterstützt jedoch nicht.
- Sogar die Kosten müssen die Schweizer selbst tragen.
Der Nahost-Konflikt verschärft sich seit den jüngsten Explosionen Tag für Tag. Im Libanon sind zahlreiche Tote zu vermelden.
Eine Entspannung zeichnet sich nicht ab, im Gegenteil: Israels Militärchef kündigt eine Verschärfung der Angriffe im Libanon an.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zieht nun Konsequenzen: Von Reisen in den Libanon wird abgeraten. Zudem wird Schweizerinnen und Schweizern, die sich bereits im Land aufhalten, angeraten, den Libanon so bald wie möglich zu verlassen.
Dabei handelt es sich um eine beträchtliche Anzahl an Menschen, wie das EDA auf Anfrage von Nau.ch bestätigt: «Rund 1200 Schweizerinnen und Schweizer sind derzeit bei der Schweizer Botschaft im Libanon registriert. Diese Zahl ist stabil.»
In der Travel Admin App haben sich hingegen nur etwa 70 Personen angemeldet. Diese App wird für Registrierungen bei Krisensituationen empfohlen.
Doch welche Unterstützung bietet das EDA den Schweizer Staatsangehörigen bei der Ausreise aus dem Krisengebiet? Die Antwort fällt ernüchternd aus: Das EDA organisiert keine Evakuierungen. «Es wird keine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen durchgeführt», erklärt die Medienstelle des Departements.
Zwar empfiehlt das EDA bereits seit dem 1. Juli 2024, das Land zu verlassen. Doch die Entscheidung, das Krisengebiet zu verlassen, liege vollständig bei den Betroffenen. Und zwar «freiwillig, auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten».
Die einzige Unterstützung, die das EDA anbieten kann: «Unsere Helpline ist rund um die Uhr erreichbar.»
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