Nachbarn zoffen sich im Sommer am meisten – das sind die Gründe
Nachbarn streiten zwischen März und Juni am meisten. Das sind die – teils kuriosen – Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Sommermonaten streiten sich Nachbarn am häufigsten.
- Häufige Gründe sind Lärm, Pflanzen und Tiere.
- Ein kurioses Beispiel: eine ausgebüxte Ziege, die den Nachbarn ärgert.
Herr und Frau Schweizer streiten sich in den Sommermonaten am häufigsten – auch über den Gartenzaun hinweg. Das geht aus den Fallmeldungen an die Rechtsschutzversicherung Axa-Arag hervor. Die Gründe dafür sind vielfältig und zum Teil auch etwas kurios.
Nachbarn streiten sich insbesondere von März bis Juni leidenschaftlich. Dies auch, weil man sich in den wärmeren Monaten vor allem draussen mehr ins Gehege kommt. So ist das Nebeneinander-Leben auf dem Balkon oder im Garten allgemein ein Faktor für Zoff.
Viel Krach wegen Bauvorhaben und Lärm
Die häufigsten Gründe: Zu besonders vielen Streitigkeiten kommt es aufgrund von Lärm. So kann etwa ein laut und häufig bellender Hund oder eine lärmende Bautätigkeit die Gemüter erhitzen.
Weitere Gründe für Zoff: Grillieren, Zigarettenrauch oder das Wasser aus der Giesskanne. Zum Beispiel wenn ein Hobbygärtner den Nachbarn auf dem unteren Balkon aus Versehen abduscht.
Kuriose Gründe für Zank
Nachbarschaftszoff entzündet sich zum Teil ob kuriosen Gründen. Axa-Sprecherin Joëlle Schmid listet bei Nau.ch auf: «Die Ziege des Nachbarn unseres Versicherungsnehmers schlüpfte mehrfach durch den Zaun. Daraufhin knabberte sie an seinen Pflanzen, was dieser als äusserst unangenehm empfand.»
Ein weiterer Grund für Zoff sind wuchernde Pflanzen. Ein anderer Kunde habe sich darüber genervt, «dass sein Nachbar immer wieder Pflanzen über sein Grundstück wachsen liess». Zudem habe der Nachbar immer wieder sein Grundstück betreten, was ihn ebenfalls störte.
Der wohl extremste Fall dreht sich aber um einen Grill. «Die Gegenpartei hatte mehrere Grills im Garten», erzählt Schmidt. Darunter auch einen Smoker – ein stark rauchender Grill –, der manchmal mehrere Stunden in Betrieb war.
Der Versicherungskunde habe im ersten Stock gewohnt. «Er konnte in dieser Zeit aufgrund der Rauchentwicklung die Fenster nicht mehr öffnen.» Auch seine Terrasse habe er nicht mehr benutzen können.
Es eskaliert. Nur dank einer «Mediation konnte die Situation beruhigt werden.»
Gute Kommunikation kann Nachbarschaftszoff vorbeugen
Die meisten Streitigkeiten lassen sich durch offene und transparente Kommunikation vermeiden, sagt Alexandra Pestalozzi. Sie ist bei der Axa-Arag als Anwältin tätig.
Ihre Tipps: Nachbarn vorgängig über grössere Bauvorhaben informieren. So könne man allfällige Fragen klären und mögliche Streitpunkte gleich identifizieren und beheben.
Sollte ein Streitfall sich mit Gesprächen nicht beilegen lassen, könne man sich an neutrale Drittpersonen oder an die Hausverwaltung wenden.
«Hilft auch das nicht, machen wir immer wieder gute Erfahrungen mit Mediationen. Bei dieser kann mit professioneller Hilfe eine Lösung gefunden werden.»