Tengelmann

Schweizer schweigen zu Tengelmann-Verschwinden

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Region Visp,

Auch fast sechs Jahre nach dem Verschwinden von Karl-Erivan Haub schweigen die Schweizer Ermittler, Deutsche finden es mysteriös.

Karl-Erivan Haub
Die letzten Aufnahmen von Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub von der Überwachungskamera der Bergstation «Klein Matterhorn» in Zermatt VS. - Screenshot/RTL

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter mysteriösen und widersprüchlichen Umständen verschwand Karl-Erivan Haub in Zermatt.
  • Die Schweizer Behörden geben sich trotz vieler Spekulationen wortkarg.
  • So wird gemunkelt, der Milliardär täuschte den Tod vor und setzte sich nach Russland ab.

Offiziell ist Karl-Erivan Haub, der Milliardär und Tengelmann-Erbe, tot. Im Frühling 2018 kehrte er von einer Solo-Skitour am Matterhorn nicht mehr zurück. Die Ermittlungen blieben erfolglos, 2021 wurde er dann für tot erklärt.

Doch schnell kamen Ungereimtheiten auf: Wieso ging der 58-jährige Sicherheitsfanatiker alleine und schlecht vorbereitet auf die Tour? Wieso stellte er sein neues Handy noch in der Gondel aus? Weshalb erfanden die Ermittler zwei Meter Neuschnee, die gar nicht gefallen waren?

Karl-Ervian Haub
Karl-Erivan Haub verschwand unter mysteriösen Umständen. - keystone

Schnell wurde auch spekuliert, der Milliardär habe seinen Tod nur inszeniert. Er soll wegen dubioser Russland-Geschäfte im Fokus von CIA, KGB und deutschen Fahndern gewesen sein. Nach seinem vorgetäuschten Ableben soll er nach Russland geflohen sein und nun dort leben.

Der Fall interessiert die deutschen Medien auch nach fast sechs Jahren noch. «Focus online» kontaktierte deshalb kürzlich die Kantonspolizei Wallis. Diese verwies bloss auf die Staatsanwaltschaft. Und Staatsanwalt Dominic Lehner zeigte sich wortkarg: Die Ermittlungen seien abgeschlossen, «weitere Informationen werden nicht erteilt».

Staatsanwalt: Ermittlungen sind abgeschlossen

Dabei war sich auch Lehner kurz nach dem Verschwinden nicht sicher, ob es tatsächlich ein Bergunglück war. Die Erkenntnisse der Ermittlungen reichten nicht aus, um auszuschliessen, dass eine Straftat vorliege, sagte er vor Jahren.

«Doch warum schweigen die Schweizer Behörden auch knapp sechs Jahre später noch immer zu Erkenntnissen zu Haubs Verschwinden?», fragt «Focus online». In einem früheren Bericht deutete das Portal an, dass Druck auf die Ermittler ausgeübt worden sei.

Entsprechend wird das Schweigen auch als «mysteriös» bezeichnet. Das Verschwinden im Allgemeinen ist ebenso «mysteriös»

Kommentare

User #4178 (nicht angemeldet)

kostet nur Geld,welches man ausgeben müsste. Schweiz arbeitet mit Russland zusammen

Peter P. Odermatt

Das ist nicht nur mysteriös, das ist von den anscheinend korrupten Wallisern kriminell. Etwas stimmt da gar nicht.

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