Schweizer Luftwaffe kämpft in Griechenland gegen die Waldbrände
Die Armee hat einem Hilfegesuch aus Griechenland stattgegeben und fliegt auf der Insel Euböa Löscheinsätze gegen die Waldbrände. Der Einsatz wurde verlängert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee kämpft auf der griechischen Insel Euböa gegen die Waldbrände.
- Ein Spezialistenteam aus über 30 Personen und drei Super Pumas fliegen Löscheinsätze.
- Griechenland hat um eine Verlängerung des Einsatzes gebeten, diesem wurde stattgegeben.
Am 11. August vermeldeten die griechischen Einsatzkräfte endlich erste Fortschritte gegen die verheerenden Waldbrände auf Euböa. Man habe zum ersten Mal seit Tagen wieder die Sonne durch den Rauch gesehen, so der Bürgermeister der Inselstadt Istiea.
Anteil daran hat auch die Schweizer Armee. Die griechischen Behörden hatten bei der Schweiz formal um Hilfe bei der Brandbekämpfung gebeten. Die Armee gab dem Gesuch statt und schickte ein Spezialistenteam und drei Super-Puma-Helikopter nach Euböa. Deren Einsatz wurde jetzt verlängert.
Schweizer Spezialistenteam fliegt Löscheinsätze auf Euböa
Das Team besteht aus 25 Angehörigen der Luftwaffe und drei Brandbekämpfungsspezialisten des Lehrverbandes Genie/Rettung/ABC. Dazu kommen vier Angehörige des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe des Bundes. 48 Stunden nach dem Hilferuf sei die Delegation in Richtung Mittelmeer losgeflogen, bestätigt die Armee auf Anfrage.
Direkt nach deren Ankunft am Flughafen Athen wurde mit der Einsatzplanung begonnen. Seit Sonntag fliegt die Armee an der Seite der griechischen Feuerwehr ihre Einsätze.
Dabei sind die Griechen federführend und legen täglich aufs Neue fest, wo die Super Pumas am effektivsten eingesetzt werden können. Diese folgen dann einem griechischen Helikopter, der sie zu den Brandherden führt. Er zeigt ihnen auch, wo sie ihr Wasser wieder auffüllen können. So wurden in den ersten 18 Einsatzstunden rund 76 Tonnen Wasser abgeworfen.
Anspruchsvoller Einsatz, positives Fazit
Die Einsätze sind anspruchsvoll, wie Armeesprecher Stefan Hofer erklärt. «Bei jedem Helikopterflug müssen Höhe, Windverhältnisse, Wetter, Temperatur und viele weitere Faktoren in die Planung einfliessen.» Die «Bambi-Buckets», in denen das Wasser transportiert wird, können darum nur zu sechzig Prozent gefüllt werden.
Der Einsatz lohnt sich aber und ist gleichzeitig gute Publicity für die Armee. Man pflege so die langjährige Schweizer Tradition der humanitären Hilfe, so das VBS. Man sei jederzeit imstande, im Notfall kompetent, effizient und flexibel zu helfen, auch im Ausland.
Ursprünglich hätte die Schweizer Delegation heute Freitag nach Hause zurückkehren sollen. Die griechischen Behörden haben beim EDA um eine Verlängerung des Einsatzes gebeten. Diesem wurde stattgegeben, die Luftwaffe fliegt also auch noch am Wochenende weiter Löscheinsätze. Voraussichtlich am Montag kehrt das ganze Detachement dann in die Schweiz zurück.