Spenden sammeln und Musik hören beim Streaming-Riesen Spotify
Das Wichtigste in Kürze
- Spotify bietet Musikern die Möglichkeit, Spenden zu sammeln.
- Gleichzeitig lancierte das Unternehmen ein eigenes Hilfsprojekt.
- Trotzdem steht die Streaming-Plattform, nicht zuletzt aufgrund des CEOs, in der Kritik.
In Zeiten der Coronakrise müssen viele Menschen auf Einnahmen verzichten. Da durch den Lockdown viele Geschäfte und Freizeitangebote geschlossen waren, sind viele finanziell angeschlagen. Auch Musiker sind hiervon aufgrund ausfallender Touren und Konzerte nicht verschont geblieben.
Spotify unterstützt Musiker, aber nicht mit hoher Ausschüttung
Wer sich seine Lieblingsmusiker nicht live anhören kann, greift auf Streaming-Anbieter zurück. Durch dieses Streaming nehmen Künstler ebenfalls Geld ein. Jedoch wird immer wieder, gerade beim Streaming-Riesen Spotify, Kritik an dieser Geldausschüttung laut.
Laut einer Statistik von Statista muss ein Musiker via Spotify 254 Streams generieren, um einen Euro zu verdienen. Das bedeutet, ein Musiker verdient pro gestreamtem Lied rund 0.004 Euro. Aufgrund dieser Ausschüttungen der populären Plattform an ihre Nutzer können auch bekannte und etablierte Künstler nicht immer von Streaming leben.
Spotify wehrt sich dagegen, seine Ausschüttungen zu erhöhen. Trotzdem setzt sich das Unternehmen anderweitig für die Unterstützung von Musikern während der Krisenzeit ein. Mit dem sogenannten «Artist Fundraising Pick» können Künstler Spenden für sich oder wohltätige Organisationen sammeln. Für die Spendensammlung über diesen Pick arbeitet Spotify mit den Anbietern PayPal, Go Fund Me und Cash App zusammen.
Kritik an Spotify trotz Spenden und Hilfsprojekten
Künstler, die den «Artist Fundraising Pick» einrichten, sammeln Spenden für sich oder aber das Spotify-eigene Projekt «Covid-19 Music Relief». Einsehbar ist dies in den jeweiligen Profilen der Künstler. Die für «Covid-19 Music Relief» gesammelten Spenden werden dann unter verschiedenen, internationalen Hilfsorganisationen aufgeteilt. Unter den Begünstigten befinden sich die Initiative Musik, die Deutsche Orchester Stiftung und Help Musicians.
Zusätzlich zu diesen Möglichkeiten, Spenden zu sammeln, reduziert Spotify die Kosten für die Creator Tools. Somit werden Künstler finanziell zusätzlich entlastet. Noch ist nicht bekannt, wie lange diese Massnahmen andauern werden. Neben dem selbst eingerichteten Hilfsprojekt soll Spotify zusätzlich Spenden an verschiedene NGOs in unbekannter Höhe getätigt haben.
Trotzdem steht Spotify, besonders CEO Daniel Ek, stark in der Kritik. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen die Ablehnung einer höheren Gewinnausschüttung an die Musiker. Zum anderen verkündete Ek in einem Interview mit dem Musikwirtschafts-Blog Music Ally, Künstler seien an finanziellen Engpässen teilweise selbst schuld. Es würde heutzutage nicht mehr reichen, nur alle paar Jahre Musik zu veröffentlichen.