Tamedia lässt Sexismus-Vorwürfe von externer Firma untersuchen
Das Medienhaus Tamedia wurde Anfang März mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Eine externe Firma wird nun Untersuchungen dazu starten.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang März hatten 78 Tamedia-Journalistinnen einen Protestbrief an die GL gesendet.
- Darin werfen sie dem Medienhaus mutmasslichen Sexismus vor.
- Eine externe Firma wird nun den Fall untersuchen, teilt Tamedia mit.
Der Protestbrief von 78 Tamedia-Journalistinnen wegen mutmasslichem Sexismus führt beim Medienhaus zu einer externen Untersuchung. Eine Firma werde untersuchen, was genau vorgefallen sei, sagte Chefredaktor Arthur Rutishauser dem Radiosender SRF 4. Welche Firma mit der Untersuchung beauftragt wird, ist noch offen.
Es gebe noch keine Zusage, sagte Rutishauser in der am Freitag im Internet veröffentlichten Sendung «Medientalk» auf SRF 4. Die externe Firma solle untersuchen, was da genau vorgefallen sei, ob das gravierend sei, und ob das System habe.
Hinweise auf körperliche Übergriffe gebe es nicht, sagte Rutishauser weiter. Aber es gebe offenbar Leute, die sich in letzter Zeit nicht im Griff gehabt hätten und sexistische Sprüche gemacht hätten. Das sei absolut nicht tolerierbar.
Als sofortige interne Massnahme wurde Inlandredaktorin Claudia Blumer zur Ansprechperson ernannt. Bei ihr sollen Mitarbeiterinnen niederschwellig Probleme ansprechen können.
115 Frauen stehen mittlerweile hinter der Kritik
Anfang März hatten 78 Tamedia-Journalistinnen einen Protestbrief an die Chefredaktion und die Geschäftsleitung geschickt. Darin kritisierten sie, dass bei Tamedia Frauen ausgebremst, zurechtgewiesen und schlechter bezahlt würden als Männer.
Mittlerweile stehen 115 Frauen hinter der Kritik. 125 Männer solidarisierten sich mit den Frauen und schickten ebenfalls einen Brief. Sie sind überzeugt, dass die von den Kolleginnen geforderten Veränderungen zu einem besseren Arbeitsklima führen würden.