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Tessiner Regierung gibt Wolf im Rovana-Tal zum Abschuss frei

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Cevio,

Im Rovana-Tal im Tessin wurde ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Zuvor hatte er mehrere Schafe gerissen.

Der Wolf, der im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen hat, ist zum Abschuss freigegeben.
Der Wolf, der im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen hat, ist zum Abschuss freigegeben. - sda - KEYSTONE/ALBERIO PINI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wolf, der im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen hatte, ist zum Abschuss freigegeben.
  • Die Abschussgenehmigung gilt für 60 Tage.

Nach mehreren Schafrissen und einem Protest von Bauern hat die Tessiner Regierung den Wolf im Rovana-Tal zum Abschuss freigegeben. Aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse hätten die Schafe nicht vorschriftsgemäss geschützt werden können, teilte die Regierung mit.

Die Abschussgenehmigung gelte während 60 Tagen, heisst es im am Mittwoch verschickten Communiqué weiter. Der Vollzug werde den Wildhütern des Amtes für Jagd und Fischerei übertragen.

In seinem Schreiben erinnert der Regierungsrat daran, dass der Wolf geschützt sei. Das Bundesgesetz erlaube jedoch den Abschuss einzelner Wölfe, die «erhebliche Schäden» am Viehbestand verursachen. Die Jagdverordnung macht die Tötungsanordnung von der Überschreitung einer bestimmten Anzahl von Beutetieren - in diesem Fall zehn - abhängig.

Tiere müssten geschützt werden

Die im Rovana-Tal getöteten Tiere entsprächen zwar nicht der Definition von «gerissenen Schafen» schreibt der Regierungsrat weiter. Der Grund: Um als «gerissenes Tier» zu gelten, muss das Tier durch Elektrozäune und Schutzhunde vor Wolfsattacken geschützt werden.

Diese Schutzmassnahmen seien im Rovana-Tal weder technisch durchführbar noch wirtschaftlich rentabel. Dies, aufgrund der steilen Hänge, der Terrassierung, der extremen Parzellierung und Streuung der Flächen sowie der geringen Grösse der Grundstücke.

Die 19 Schafe, die am 26. April dem Wolf zum Opfer fielen, seien als «nicht schützbar» zu betrachten. Sie könnten daher auf die Rissquote angerechnet werden, hält der Regierungsrat abschliessend fest.

Ende April hatten Bauern aus dem Bezirk Maggiatal mehrere tote Schafe vor das Regierungsgebäude in Bellinzona gelegt. Sie reagierten damit auf einen Schafsriss in Cerentino und forderten von der Regierung griffigere Massnahmen im Kampf gegen den Wolf.

Bereits Ende März waren im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen worden. Mitte April riss ein Wolf im Südtessin bei Novazzano 13 Tiere.

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