Thiam besiegelte sein Ende in der Credit Suisse mit Insta-Foto
Die Ära Thiam ist bald Geschichte. Die Credit Suisse hat am Freitag den Rücktritt ihres CEOs bekannt gemacht. Ein Foto soll nun dessen Fall besiegeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag gab die Credit Suisse den Rücktritt von CEO Tidjane Thiam bekannt.
- Ein Instagram-Foto von Thiam soll das Fass zum überlaufen gebracht haben.
Zwar grinsen alle Manager auf dem Foto – doch der Credit Suisse ist es nicht zum Lachen zumute. Am Freitag gab die Bank den Rücktritt ihres CEOs Tidjane Thiam bekannt. Nach der Beschattungsaffäre hatte er keine andere Möglichkeit, glauben Bankenkenner.
Kurz davor, in der Nacht auf Mittwoch, postete der Chef der Credit Suisse ein Foto auf Instagram. Dieses zeigt ihn lachend mit Mitgliedern der Konzernleitung, darunter auch seinem Nachfolger Thomas Gottstein.
Das Foto sei nach einer Sitzung der Geschäftsleitung entstanden, schreibt die «NZZ am Sonntag». Und es sorgt für mächtig Stunk.
Thiam veröffentliche Foto – ohne Zustimmung der Manager
Die anderen Manager auf dem Foto sollen nichts von der Veröffentlichung gewusst haben, schreibt die Zeitung. Sie würden sich vorgeführt fühlen und als Teil eines PR-Coups. Thiam habe mit dem Foto versucht, den Rückhalt in seinem Team zu beweisen, glaubt eine involvierte anonyme Person.
Das Bild habe zu heftigen Irritationen geführt. Es sei der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Denn am Tag danach tagte der Verwaltungsrat, um über die Beschattungs-Affäre und deren Konsequenzen zu beraten.
Urs Rohner zittert um seinen Stuhl in der Credit Suisse
Derweil drohen ausländische Aktionäre der Credit Suisse, Verwaltungsratspräsident Urs Rohner abzusetzen. Dies sagten sie in den Tagen vor dem Rücktritt Thiams, falls Rohner diesen an der VR-Sitzung entlassen werde.
Dieses Vorpreschen der Aktionäre habe den CS-Verwaltungsrat verstimmt. Darum sei es sogar schneller als ursprünglich geplant zur Absetzung Thiams gekommen. Daher werde Rohner gar als «Last Man Standing» bezeichnet.
Wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt, habe der Abgang Thiams die Position von Rohner verändert. Kurz davor hiess es noch, er werde sich kaum bis 2021 halten. Doch nun traut im der Verwaltungsrat zu, wieder Ruhe in die Credit Suisse zu bringen. Gerettet ist er deswegen nicht – die ausländischen Aktionäre sitzen ihm im Nacken.