Ukraine Krieg: Menschenhändler locken Frauen in die Schweiz
Nach der Flucht aus dem Ukraine-Krieg droht bereits die nächste Gefahr: Menschenhändler locken Flüchtlinge mit Versprechen von Transport in die Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Ukraine-Kriegs sind über 3,5 Millionen Menschen auf der Flucht.
- Auf sie haben es bereits an der Grenze Menschenhändler abgesehen.
- Eine Helferin berichtet von gefährlichen Situationen für die Frauen und Kinder.
Über dreieinhalb Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, haben ihr Land wegen dem Ukraine-Krieg verlassen. Jedoch wartet an der Grenze oft schon die nächste Gefahr auf sie. Hilfsorganisationen berichten von Menschenhändlern, die die Ukrainerinnen in andere Länder abschleppen wollen.
Jetzt kommt raus: Die Frauen werden auch in die Schweiz gelockt.
«Ich sorge mich um ihre Sicherheit», erklärt Margherita Husmanov der BBC. Die junge Ukrainerin ist selbst aus Kiew an die polnische Grenze geflüchtet. Dort hat sie beschlossen zu bleiben, um zu verhindern, dass andere in die falschen Hände geraten.
Männer wollen Flüchtlinge aus Ukraine-Krieg in Prostitution verkaufen
«Am ersten Tag haben wir drei Männer aus Italien gesehen. Sie haben schöne Frauen gesucht, um sie in die Prostitution zu verkaufen», sagt Husmanov dem britischen Sender. Die Polizei habe dies bestätigt, nachdem die freiwilligen Helfer die Männer meldeten.
Dies ist bei weitem nicht der einzige Fall, wie die BBC aufdeckt. Immer wieder hörten die Reporter von Männern mit grossen Karton-Schildern, auf denen verlockende Destinationen stehen. Darunter auch die Schweiz.
Menschenhändler versprechen Transport in die Schweiz
Elena Moskvitina, die mit ihren Kindern aus dem Ukraine-Krieg nach Rumänien flüchtete, erzählt der BBC: Falsche «Helfer» hätten sie an der Grenze angesprochen und nach ihrem Aufenthaltsort gefragt. Dort seien sie am nächsten Tag aufgetaucht und hätten ihr Transport in die Schweiz versprochen – in einem Minibus.
Als die Ukrainerin ablehnte, seien sie wütend geworden. Das sowie die anrüchigen Blicke der Männer gegenüber ihrer Tochter bewegten Moskvitina dazu, bei erster Gelegenheit zu flüchten. Nun ist sie in Dänemark in Sicherheit.
An der Grenze seien die Flüchtlinge in einer enorm verletzlichen Situation, so Husmanov: «Diese Frauen und Kinder kommen aus einem schrecklichen Krieg. Sie sprechen weder Polnisch noch Englisch. Sie wissen nicht, was hier passiert und glauben alles, was ihnen gesagt wird.»
Nur langsam gelingt es den Behörden, die Aktivitäten der Menschenhändler im Ukraine-Krieg unter Kontrolle zu bekommen. An der polnisch-ukrainischen Grenze patrouilliert immer öfter die Polizei die Auffangstationen.