Umstrittener Komiker Dieudonné lässt Genfer Justiz warten
Der wegen Antisemitismus angeklagte französische Komiker Dieudonné hat am Freitag einer Vorladung der Genfer Staatsanwaltschaft nicht Folge geleistet. Sein Anwalt spricht von einem Kommunikationsproblem. Eine neue Anhörung wurde für Anfang Februar angesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- «Es gab ein Problem mit der Kommunikation», erklärte Dieudonnés Anwalt, Pascal Junod, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Staatsanwaltschaft habe die Erklärung des Komikers akzeptiert, der sich gerade auf einer Tournee in Frankreich befindet.
Dem umstrittenen Komiker und Schauspieler wird vorgeworfen, bei Auftritten in Genf und Nyon 2019 negationistische Bemerkungen gemacht zu haben. Er soll dabei die Existenz von Gaskammern für die Tötung von Juden geleugnet haben. Die Interkommunale Koordination gegen Antisemitismus und Diffamierung (Cicad) zeigte den bald 54-jährigen Komiker wegen Rassendiskriminierung und Beleidigung an.
Der regelmässig vor Gericht stehende Dieudonné ist in Frankreich mehrfach für seine antisemitischen Ausbrüche verurteilt worden. Im vergangenen November wurde er nach der Veröffentlichung eines Videos und eines Liedes mit dem Titel «C'est mon choaa» (Das ist meine Shoah) wegen Mittäterschaft an antisemitischen Beleidigungen zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verurteilt.