Uni-Lausanne-Studis distanzieren sich von Terror-Interview
Pro-Palästina-Studenten der Uni Lausanne haben einem Sender ein Interview gegeben, der der Hisbollah nahesteht. Jetzt pfeifen andere Studierende sie zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit letzter Woche demonstrieren Studierende an der Universität Lausanne für Palästina.
- Pro-Palästina-Studenten haben dabei einem umstrittenen Sender ein Interview gegeben.
- Nun werden sie aus den eigenen Reihen zurückgepfiffen.
An der Universität Lausanne demonstrieren zahlreiche Studierende für die Palästinenser. Für Kritik sorgte, dass ihr Protest von einem Terror-nahen TV-Sender gelobt wurde.
Johannes Saal, Dschihadismus-Experte an der Universität Luzern, schreibt auf X: «Die Besetzung der Uni Lausanne durch pro-palästinensische Studenten wird auch vom Hisbollah-nahen TV-Sender Al Mayadeen honoriert.»
Und nicht nur das: Zwei Studierende geben dem TV-Sender sogar bereitwillig Auskunft. Im Interview erklären sie ihre anti-israelischen Positionen. Damit gingen sie sogar ihren Mit-Demonstrantinnen und -Demonstranten zu weit.
Bewegung stimmt Terror-Sender «nicht zu»
Sie haben am Samstag ein Statement auf Instagram veröffentlicht, in dem sie sich von der Aktion distanzieren. «Die Gruppe, die für Medienarbeit zuständig ist, wurde nicht über das Interview informiert», schreibt die Studi-Bewegung. Normalerweise würde alles über die Medienverantwortlichen laufen.
«Wir möchten betonen, dass unsere Bewegung der redaktionellen Linie des libanesischen Mediums Al Mayadeen nicht zustimmt.» Vorwürfe, dass die Bewegung mit dem TV-Sender gemeinsame Sache mache, seien also nicht wahr.
Bei «Al Mayadeen» handelt es sich um einen im Libanon verwurzelten pan-arabischen Nachrichtensender. Er wurde im Zuge des syrischen Bürgerkriegs gegründet und berichtet wohlwollend über Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Ebenso ist seine Berichterstattung im Sinne der im Libanon ansässigen islamistischen Terror-Miliz Hisbollah.
«Al Mayadeen» kann laut Dschihadismus-Experte Johannes Saal mit Propaganda-Sendern wie «Russia Today» verglichen werden.