Walliserkanne: Jetzt erklärt Polizei-Kommandant die Räumung
Die Walliserkanne wurde zwangsgeräumt. Polizeikommandant Christian Varone erklärt nun den Polizei-Einsatz, nachdem es Gewalt-Vorwürfe gegeben hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Walliserkanne-Wirte werfen der Polizei bei der Verhaftung Brutalität vor.
- Nun versichert der Walliser Polizeikommandant, dass der Einsatz verhältnismässig war.
- Mit Worten hätte man die Wirte nicht überzeugen können, sich an die Regelungen zu halten.
Das Zermatter Restaurant «Walliserkanne» stand in letzter Zeit oft schweizweit in den Schlagzeilen. Die Wirte des Familienbetriebs wehrten sich vehement, die vorgeschriebenen Corona-Massnahmen einzuhalten. Unter anderem wurde keine Zertifikatskontrolle durchgeführt.
Daraufhin wurden Wirt Ivan A. und seine Eltern von der Walliser Kantonspolizei verhaftet. Die Verhaftung sorgt für Wirbel. Unter anderem der Zermatter Unternehmer Mario Julen sagt, dass die Polizei unverhältnismässig und gewalttätig gehandelt habe.
«Sie wollen dem Image der Polizei schaden»
Nun spricht der Walliser Polizeikommandant Christian Varone erstmals über den Einsatz. Der 58-Jährige dementiert die Gerüchte, dass die Polizei den Walliserkanne-Wirten geschlagen und getreten haben soll.
«Die Leute, die solche Aussagen machen, wollen dem Image der Kantons- und der Gemeindepolizei schaden. Und zwar absichtlich. Das werden wir nicht akzeptieren», so Varone gegenüber dem «Walliser Boten».
«Ich bin seit 15 Jahren Kommandant der Walliser Kantonspolizei. In dieser Zeit gab es keinen einzigen Fall, bei dem ein Polizist wegen Gewalt gegen Dritte verurteilt wurde. Ich vertraue meinem Kader und meinen Polizisten», erklärt er weiter.
Diskurs wurde verweigert
Zudem wurde der Polizei von Mario Julen vorgeworfen, dass kein Diskurs mit den Eigentümern gesucht wurde. Man hätte das Problem mit Worten lösen können.
Doch Polizeikommandant Varone versichert: «Das Restaurant Walliserkanne wurde vor den Verhaftungen 14 Mal kontrolliert. Wir haben dabei jeweils an die Eigentümer appelliert und sie gebeten, die sanitären Massnahmen einzuhalten.»
Erfolglos: «Als die Behörden letztendlich beschlossen, den Betrieb zu schliessen, wurden die angebrachten Siegel von den Eigentümern sofort entfernt. Und 40 bis 50 Kunden im Lokal bedient.»
Das zeige, dass die Polizei verhältnismässig vorgegangen sei. Aus rechtlichen Gründen konnten keine Aussagen über den konkreten Ablauf des Einsatzes gemacht werden.