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Wetter: Darum gabs in Zürich mehr Schnee als in Bern

Philip Schären
Philip Schären

Zürich,

Das Wetter schaltete ab Donnerstag auf Winterwunder. Die Schneemengen am Freitag waren rekordverdächtig. Nur Bern blieb lange Zeit grün. Warum?

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Die Stadt und der Kanton Zürich glichen in den letzten Tagen einem Winter-Wunderland. - Drone Air Media

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Donnerstag hat es im Flachland überraschend viel Schnee gegeben.
  • Betroffen waren vor allem Zürich, der Aargau und St. Gallen.
  • In Bern fehlten die nötigen Bedingungen für ein ähnliches Winter-Wunderland.

So viel Schnee im Flachland hat es seit Jahren nicht mehr gegeben. Die Mengen haben vielerorts an Rekordwerte angeknüpft oder diese gar übertroffen.

In Zürich fielen allein bis Freitagmittag 33 Zentimeter Neuschnee. Der öffentliche Verkehr musste wegen der Schneemengen kapitulieren. Kurzerhand entschieden sich einige Zürcher, mit den Langlauf-Ski zur Arbeit zu gehen.

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In Urdorf ZH war am Morgen ein farblich einseitiges Bild zu sehen. - Nau.ch

In der Ostschweiz fiel noch deutlich mehr Schnee. 72 Zentimeter wurden in St. Gallen am Sonntagmorgen gemessen. Ähnlich sah es in Chur aus.

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Rheineck SG wurde mit Schnee bedeckt. - Nau.ch

«In den letzten 25 Jahren hatte der Winterdienst der Stadt Chur kaum solche Schneemassen zu bewältigen.» Dies heisst es in einer Mitteilung der Stadt.

Kapo Aargau: «Bis zu 1300 Notrufe in 24 Stunden»

Etwas weniger verrückt spielte das Wetter in der Nordwestschweiz. Die rund 30 Zentimeter Neuschnee zwangen den öffentlichen Verkehr dennoch in die Knie.

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In Baden AG fielen ebenfalls rund 34 Zentimeter Neuschnee. - Nau.ch

Rund 70 Strassen musste die Aargauer Kantonspolizei sperren. «In 24 Stunden gingen rund 1300 Notrufe bei der Kantonspolizei ein», so Mediensprecherin Aline Rey gegenüber Nau.ch.

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In Münsingen BE war schneemässig nichts los am Freitagmorgen. - Nau.ch

Nur in der Region Bern liess Frau Holle auf sich warten. Während in anderen Städten am Morgen das Chaos ausgebrochen war, blieb es in Sachen Wetter rund um die Hauptstadt ruhig.

Kaltluft stösst nicht bis nach Bern vor

Erst gegen Mittag konnten sich die Bernerinnen und Berner über einige Flocken freuen. Viele waren es aber nicht.

Weshalb schneite es in Bern so viel weniger als in Zürich und Co.? In der Ostschweiz habe sich die Kaltluft aus Nordosten unter die mildfeuchte Atlantikluft geschoben, sagt Stephan Bader. Er ist Klimatologe bei Meteo Schweiz. Die Atlantikluft sei durch das Anheben abgekühlt worden und die Feuchtigkeit kondensierte.

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Im Vergleich zu anderen Städten wie Zürich hatte es am Freitag in Bern kaum Schnee. Das Wetter in Bern wurde durch die feuchtmilde Atlantikluft geprägt. - Nau.ch

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt er: «In den westlichen Teilen der Schweiz lag hingegen ausschliesslich die feuchtmilde Atlantikluft. Soweit konnte die Kaltluft aus Nordosten nicht vorstossen. Deshalb gab es in diesen Regionen Regen.»

Wetter schlägt um

Vom Schnee wird in den nächsten Tagen ohnehin nicht mehr viel übrig sein. Ab Wochenmitte werden frühlingshafte Temperaturen bis zu 16 Grad und Sturm erwartet.

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