Im Februar stimmt die Schweiz über das Anti-Diskriminierungs-Gesetz und über eine Initiative rund ums Thema Wohnen ab. Beide finden zurzeit eine Mehrheit.
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Die Initianten von «Mehr bezahlbare Wohnungen» können sich freuen: Das Anliegen findet zurzeit eine Mehrheit. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mehrheit der Schweizer ist für Anti-Diskriminierung-Gesetz und Wohnraum-Initiative.
  • Dies geht aus einer neuen Tamedia-Umfrage hervor.
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Das Anti-Diskriminierungs-Gesetz bekommt viel Zuspruch. Auch für die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» findet sich zurzeit eine Mehrheit. Das geht aus einer Tamedia-Umfrage zur Abstimmung vom kommenden 9. Februar hervor.

Die Einstellung der Stimmberechtigten gegenüber beiden Vorlagen ist deutlich: Für das Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung sprechen sich 55 Prozent bestimmt und 10 Prozent eher aus (total: 65 Prozent) und für die Wohnrauminitiative 41 Prozent bestimmt und 22 Prozent eher (total: 63 Prozent).

Jeweils 32 Prozent der Befragten gaben an, bestimmt oder eher nicht für die beiden Vorlagen zu stimmen.

Schwulenhass müsse einfacher geahndet werden

Niemand dürfe aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden, fanden 77 Prozent der Befragten. Gerade in Zeiten von Hass-Attacken im Internet sei eine Anpassung nötig.

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Schwulenhass müsse einfacher geahndet werden können, ist die Meinung von 14 Prozent. (Symbolbild) - Keystone

Schwulenhass sei in der Schweiz immer noch salonfähig. Darum müsse er einfacher geahndet werden können, ist die Meinung von 14 Prozent. Hingegen fanden 31 Prozent, das Anti-Diskriminierungs-Gesetz würde die Meinungsfreiheit einschränken.

Initiative: Wohnen sei ein Grundbedürfnis

Wohnen sei ein Grundbedürfnis, und die Initiative setze dieses lediglich um, meinten 55 Prozent. Der Bund solle nicht in die Marktwirtschaft eingreifen, fanden allerdings dennoch 46 Prozent.

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Die Initiative rund ums Thema Wohnen findet zurzeit eine Mehrheit. (Symbolbild) - Keystoe

16 Prozent sind der Ansicht, es gebe genügend bezahlbaren Wohnraum. Sie standen jedoch 28 Prozent der Befragten gegenüber, die vom Gegenteil überzeugt sind.

Graben zwischen Links und Rechts

Zu beobachten ist ein deutlicher Graben zwischen Links-grün-liberal und Liberal-konservativ-rechts: Am meisten Sympathien geniesst das Anti-Diskriminierungs-Gesetz bei Anhängern von Grünen, SP und GLP (Ja und eher Ja: 89, 87 und 85 Prozent), am wenigsten bei jenen der CVP, FDP und SVP (Ja und eher Ja: 62, 59 und 38 Prozent).

Für die Wohnraum-Initiative sind wiederum vor allem Anhänger von SP und Grünen sowie der GLP. Je 89 Prozent sowie 66 Prozent sagen Ja und eher Ja.

FDP und SVP lehnen sie ab (Ja und eher Ja: 41 und 48 Prozent), die CVP steht zwischen den Blöcken mit 55 Prozent Ja und eher Ja.

Geschlecht und Alter spielen Rolle

Auch Geschlecht und Alter spielen eine Rolle beim Abstimmungsverhalten. So sind deutlich mehr Frauen für das Anti-Diskriminierungs-Gesetz als Männer: 76 Prozent der Frauen wollen sicher oder eher für sie stimmen, bei den Männern sind es 55 Prozent.

Für die Wohnraum-Initiative oder eher dafür sind 73 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer.

Jüngere Menschen sind deutlich eher für das Anti-Diskriminierungs-Gesetz als jene über 65 Jahre. Bei der Wohnraum-Initiative ist es etwa ausgeglichen. Eine Rolle spielt auch, wo die Stimmbürger wohnen: Städter sind für die Initiative, in der Agglomeration oder auf dem Land Lebende weniger.

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