Der Wolf reisst in Flumserberg zahlreiche Schafe. Auch einen Herdenschutzhund hat es jetzt erwischt. Der Bauernverbands-Präsi ist sicher: Die Raubtiere lernen.
Wolf
Herdenschutzhund Fly wurde von einem Wolf angegriffen und verletzt. - St. Galler Bauernverband

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Wolfspaar sorgt in Flumserberg SG für rote Köpfe.
  • Nach zahlreichen Schafen wurde zuletzt auch ein Herdenschutzhund verletzt.
  • Der Bauernverband glaubt, der Wolf lerne dazu – es sei wie ein «Wettrüsten».
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Die Lage in der Region Flumserberg SG spitzt sich zu. In den letzten Wochen hat ein Wolfspaar dort über 30 Schafe gerissen. Und nun wurde ein Herdenschutzhund so schwer verletzt, dass er zurzeit nicht mehr einsatzfähig ist.

Geschossen werden dürfen die beiden Tiere nicht – sie haben Junge.

Der Bauernverband St. Gallen reagiert empört und lädt am Dienstag mit Vertretern der SVP zur Medienkonferenz ein.

«Es ist wie ein Wettrüsten»

«Die Wölfe lernen dazu, das ist das grosse Problem», sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, im SRF-Interview. Sie würden mittlerweile immer mehr Herdenschutzmassnahmen überwinden.

«Es ist ein wie Wettrüsten zwischen den Wölfen und uns, die versuchen, noch besser zu werden.» Die Situation sei «sehr schwierig».

«Am Ende geht es darum, wer am längeren Hebel sitzt. Das macht unsere Leute fertig», bekräftigt der Mitte-Nationalrat.

Herdenschutzhund Fly
Herdenschutzhund Fly wurde vergangene Woche schwer verletzt: Eine klaffende Wunde unter dem Auge und drei fehlende Zähne.
Flumserberg
Der Angriff ereignete sich in der Region Flumserberg SG.
Wolf Natur
Ein Wolfspaar mit Jungen sorgt dort trotz Herdenschutzmassnahmen für Wirbel.
Schafe auf Weide
Die Region Flumserberg verzeichnete in den letzten Wochen über 30 Schafsrisse. (Symbolbild)
Medienversammlung St. Galler Bauernverband
Für den St. Galler Bauernverband war sofort klar: Nun hat der Wolf auch Hirtenhund Fly angegriffen.
Simon Meier
Jetzt meldet sich Simon Meier, Leiter der Jagdabteilung St. Gallen, mit Skepsis. Der Fall sei nicht eindeutig.

Konkret fordern die Bauern ein vehement schärferes Vorgehen gegen die «Problemtiere». Der Weg gegen den Wolf von Bundesrat Albert Rösti solle weiterverfolgt und intensiviert werden. Die neue Jagdverordnung brauche noch Nachbesserungen.

Sollen ganze Wolfsrudel abgeschossen werden dürfen?

Auch SVP-Ständerätin Esther Friedli findet in Flums deutliche Worte: «Schadstiftende Wölfe und Rudel müssen umgehend zum Abschuss freigegeben werden. Und zwar nicht nur die Hälfte der Jungtiere, sondern das ganze Rudel», fordert sie.

Gruppe Wolf Schweiz wehrt sich

Anderer Meinung ist David Gerke, der Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz. Gegenüber SRF meint er: «Wir wissen, dass einzelne Wölfe durchaus mehr Schäden anrichten können als ganze Rudel.»

Wolf
Der Wolf sorgt bei den Bauern für grossen Ärger. (Archivbild) - keystone

Erfahrungswerte aus der Vergangenheit würden diese These stützen, so Gerke. «Ein gut erzogenes Rudel ist besser als kein Rudel. Wo keine Rudel sind, wandern ständig neue Wölfe zu.»

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