Wolf attackiert Ziegen mitten in Wohngebiet
In Wallis attackieren Wölfe auch immer wieder geschützte Tiere, indem sie Zäune überspringen. Auch Angriffe im Wohngebiet kommen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein oder mehrere Wölfe haben in Visperterminen VS Ziegen im Wohngebiet angegriffen.
- Die Tiere haben den elektrifizierten Zaun übersprungen.
- Es ist nicht das erste Mal, dass Wölfe des Nanztal-Rudels Herdenschutzmassnahmen umgehen.
Immer wieder kommt es im Wallis zu Wolfsangriffen. In der Nacht auf Donnerstag wagten sich die Tiere in Visperterminen in ein Wohngebiet. Nur wenige Meter neben einem Wohnhaus wurden Ziegen attackiert. Dies berichtet «Pomona».
Kurz nach 2 Uhr nachts seien die Anwohner geweckt worden, erzählt Rolf Studer, der Sohn des Züchters. Die Schafe hätten «laut und angstvoll» geblökt. Mehrere Anwohner gingen daraufhin auf die Balkone und verscheuchten so wohl die Tiere.
Am Morgen zeigte sich dann, dass drei der zehn Ziegen des Züchters verletzt wurden. Am 1,15 Meter hohen, elektrifizierten Zaun gab es keinerlei Schäden. «Der oder die Wölfe müssen über den Zaun gesprungen sein», so Studer.
Die Wölfe des dort herumziehenden Nanztal-Rudels scheinen gelernt zu haben, den Herdenschutz zu umgehen. Bereits am Wochenende starben in Staldenried sieben Lämmer und ein Schaf bei einem Angriff. Auch hier waren die Tiere eingezäunt, der Schutz nicht beschädigt. Es wird davon ausgegangen, dass der oder die Wölfe über den Zaun gesprungen sind.
Das Nanztal-Rudel ist dieses Jahr wohl schon für 18 Angriffe verantwortlich. 27 Ziegen wurden trotz Schutzmassnahmen getötet, 25 ungeschützte wurden ebenfalls gerissen.
Die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hat deshalb erste Schritte eingeleitet. Ein Gesuch um einen Abschuss ist in Vorbereitung.