Zürich: ZVV-Abo für Familien teurer als GA!
200 Franken teurer, dafür weniger Angebot: Ein Familien-Jahresabo des Zürcher Verkehrsverbunds ist teurer als das SBB-Äquivalent für die ganze Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Familien kommt ein ZVV-Jahresabo teurer als ein SBB-Jahresabo für die gesamte Schweiz.
- Die Politik fordert nun, dass die Preise für den Nahverkehr gesenkt werden.
Familien, die sich ein Ganzjahres-Abo für den Zürcher ÖV kaufen wollen, sollten besser gleich ein Abo für die gesamte Schweiz erwerben. Das ist nämlich billiger.
7705 Franken verlangt die SBB für eine Familie (2 Elternteile) mit zwei Kindern (unter 16 Jahren) für vier Generalabonnements.
7916 Franken will der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) für sein Grossraum-Jahresabo für dieselbe Familie haben.
Wieso ein Nur-Zürich-Ticket beim ZVV für Familien teurer ist als ein GA bei der SBB?
«Der ZVV muss mit seinen Abo-Einnahmen einen bestimmten Kostendeckungsgrad erreichen», erklärt ZVV-Mediensprecherin Cristina Maurer in der «NZZ». Der Kantonsrat lege diesen fest.
Politik regt günstigeren Nahverkehr an
Fakt ist aber auch: Bei allen anderen Ticketarten ist das Nur-Zürich-Ticket günstiger. Einzig für Familien ist das General-Abo der SBB eine lohnenswerte Alternative.
Dennoch beschäftigen die Preise im Zürcher Verkehrsverbund nun die Politik. In einer Motion, welche die Alternative Liste im Kantonsparlament eingebracht hat, werden günstigere Preise verlangt.
Profitieren sollen Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen.
«Das Leben ist deutlich teurer geworden. Die Fixkosten steigen, die Mieten, die Krankenkasse, der öffentliche Verkehr», sagt die Zürcher AL-Kantonsrätin Gianna Berger der «NZZ». Sie wolle nun bei den Kosten für den Öffentlichen Nahverkehr ansetzen.
In der Stadt Zürich regt die SP zudem ein städtisches ÖV-Abo für 365 Franken pro Jahr an. Aktuell kostet dieses noch mehr als das Doppelte.