Ausländer sollen bei Gotthard-Durchfahrt 100 Franken bezahlen
Der Sommer-Reiseverkehr bremst die Innerschweiz aus. Ausländer sollten deshalb am Gotthard mehr bezahlen, findet FDP-Nationalrat Heinz Theiler.
Das Wichtigste in Kürze
- Unter dem Transitverkehr zur Urlaubszeit leiden am meisten die Einheimischen.
- Für Nationalrat Heinz Theiler ist die Sache klar: Die Schweizer Autobahn ist zu günstig.
- Er schlägt eine Ausländergebühr vor, mit der Bahnzulaufstrecken finanziert werden könnten.
Die Innerschweiz und die obere Leventina ächzen seit Wochen wieder unter dem inzwischen unglaublichen touristischen Transitverkehrsaufkommen durch die Schweiz.
Die grossen Staus verursachen nicht nur – sozusagen selbstverschuldete – Wartezeiten für die Reisenden auf der Autobahn, sondern betreffen längst die Anwohnerinnen und Anwohner in ihrem Alltag.
Gewerblerinnen und Gewerbler stehen im Stau statt auf der Baustelle und die Einheimischen geraten ohne Verschulden in Staus auf der Hauptstrasse.
Nutzung der Schweizer Autobahn zu günstig
Sie verpassen Termine oder den Zug, weil die Reisenden mit ihren Wohnwagen versuchen, den Stau auf der Autobahn zu umfahren. Das geht einfach nicht mehr so weiter!
Die Durchfahrt durch die Schweiz für den touristischen Durchfahrtsverkehr ist einfach zu billig: Für 40 Franken über das ganze Jahr hindurch freie Fahrt auf Schweizer Strassen – da reiben sich unsere reisefreudigen Nachbarn die Hände.
Während in Italien und Frankreich die Autobahnen mit saftigen Gebühren an mühsamen Zahlstellen finanziert werden.
Ausländer sollten zusätzliche Gebühr bezahlen
Wie wäre es, wenn alle Personenwagen mit ausländischem Kennzeichen, die den Gotthard durchqueren, zusätzlich zur Autobahnvignette 100 Franken Durchfahrtsgebühr bezahlen?
Das Geld käme in einen separaten Topf für die Finanzierung der längst vertraglich festgehaltenen, aber von Deutschland und Frankreich nicht eingehaltenen Erstellung der Bahnzulaufstrecken bis an die Schweizer Grenze.
Damit würde die Schweiz das Landverkehrsabkommen einhalten und unseren Nachbarn würde für die Finanzierung der Zulaufstrecken mit eigenem Geld auf die Sprünge geholfen. Ganz nach dem Vorbild der Gotthard-Basistunnel-Finanzierung durch den FinöV-Fonds.
So weiterzumachen, wie bis jetzt, ist auf jeden Fall keine Lösung!
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Zum Autor: Sicherheits- und Finanzpolitiker Heinz Theiler (FDP) ist Nationalrat, Schwyzer Gewerbeverbandspräsident und Inhaber einer Carrosseriespenglerei. Theiler schreibt regelmässig Kolumnen auf Nau.ch.