Klimastreik Schweiz: Was hat Rojava mit der Klimabewegung zu tun?

Anna Lindermeier
Anna Lindermeier

Zürich,

Die kurdische Freiheitsbewegung Rojava basiert auf den Werten, die auch in der Klimabewegung eine zentrale Rolle spielen. Ein Gastbeitrag.

Rojava Klimastreik
Mitglieder der kurdischen Gemeinschaft in Frankreich protestieren in Paris gegen den Einmarsch der Türkei in Rojava. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Werte der kurdischen Freiheitsbewegung haben viel mit dem Klimastreik gemeinsam.
  • Rojava wehrt sich seit Jahren gegen die Unterdrückung durch mehrere Regierungen.
  • Auch für den Klimastreik spielen Ökologie, Feminismus und Demokratie eine grosse Rolle.

Die kurdische Freiheitsbewegung Rojava basiert auf den Werten der Ökologie, des Feminismus und der Demokratie. Wichtige Werte, die auch in der Klimabewegung eine zentrale Rolle spielen. Denn wir können die Klimakrise nur langfristig lösen, wenn wir es nachhaltig und sozial gerecht machen.

Unterdrückung

Seit dem Jahr 1923 ist Land, das mehrheitlich von Kurdeninnen und Kurden bewohnt wird, auf verschiedene Staaten aufgeteilt: Iran, Irak, Syrien und die Türkei. Diese Regierungen unterdrücken die kurdische Bevölkerung und verlangen von ihr, wie zum Beispiel im Fall der kurdischen Jina Amini, Namen der iranischen Kultur anzunehmen: Jina Amini wurde so zu Mahsa Amini.

Teheran
Nach dem Tod von Mahsa Amini kommt es während Tagen zu Demonstrationen im Iran. - Keystone

Die Kurdinnen und Kurden wehren sich seit Jahren gegen diese Unterdrückung und haben im Jahr 2014 grosse Teile Nord- und Ostsyriens von der Terror-Besatzung durch den IS (islamischen Staat) befreit. Im Anschluss gründeten sie die «Autonome Republik Rojava».

Ökologie, Feminismus und Demokratie sind grundsätzliche Werte der kurdischen Freiheitsbewegung. Rojava ist organisiert in basisdemokratischen Rätesystemen. Es gibt zu jeder Ratsstruktur eine parallele Struktur, die nur für Frauen offen ist.

Angriffe gegen Bevölkerung und Umwelt

Seit 2016 führt jedoch der türkische Staat immer wieder militärische Angriffe gegen die kurdischen Verteidigungseinheiten und auch gegen die Zivilbevölkerung durch. Dies sowohl in Form von ökologischen Angriffen wie Abbrennen von Feldern als auch durch eigentlich international verbotene Chemiewaffen.

Rojava
Mitglieder der kurdischen Gemeinschaft in der Schweiz protestieren auf dem Place des Nations vor dem europäischen Sitz der Vereinten Nationen in Genf gegen den Einmarsch der Türkei in Rojava - keystone

Diesen Sommer und Herbst haben sich die Berichte von Einsätzen von chemischen Waffen gehäuft. Die Präsidentin der türkischen Ärztekammer, Şebnem Fincancı, hat deshalb eine unabhängige Investigation gefordert, woraufhin sie unmittelbar verhaftet wurde. Chemiewaffen sind nicht nur extrem gefährlich für Menschen, sondern sie verschmutzen auch die Umwelt gravierend.

Die Angriffe müssen aufhören

Wir stehen an der Seite der kurdischen Freiheitsbewegung und der ökologischen und feministischen Gesellschaften, die sie aufbauen. Die Angriffe der Türkei müssen aufhören!

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