Plus-Size-Model Stella: «Ich war zu dick fürs Ballett»

Stella Kizildag
Stella Kizildag

Zürich,

Body Positivity bedeutet nicht, seine eigene Gesundheit zu ignorieren, sondern den eigenen Körper zu respektieren. Es ist Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen!

00:00 / 00:00

Plus-Size-Model Stella stellt ihre neue Kolumne gleich selbst vor. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcherin Stella Kizildag schreibt einmal im Monat über «Body Positivity».
  • Heute schreibt sie darüber, dass Gesundheit nicht an eine Kleidergrösse gebunden sei.
  • Weder dicke noch dünne Menschen sollten sich für ihren Körper rechtfertigen müssen.

Mit vier Jahren wollte ich Ballett tanzen. Es gab ein Problem: Gleich drei Ballettschulen lehnten mich wegen meiner Figur ab. «Dicke Mädchen können kein Ballett tanzen», hiess es.

Doch meine Mama fand ein wunderbares Tanzstudio, in dem ich 15 Jahre lang trainieren durfte.

Heute bin ich stolz darauf, dass viele sich nicht entmutigen lassen: Plus-Size-Ballerinas wie Julia Del Bianco, Eiskunstläuferinnen wie Zoe Flindris und andere Sportlerinnen zeigen, dass Bewegung allen gehört. Und zwar unabhängig vom Körperbau!

Dick sein kommt von zu vielem Essen ist ein Mythos

Noch immer glaubt die Gesellschaft, Übergewicht sei eine Folge ungesunder Ernährung.

Doch: Faktoren wie Gene, Hormonstörungen oder chronischer Stress spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Stella
Zur Stellas Morgenroutine gehört eine Stunde Sport vor der Arbeit dazu, um Kraft für den Tag zu tanken - zvg

Wissenschaftliche Studien belegen nämlich, dass Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion trotz gesunder Ernährung und Bewegung mit dem Gewicht kämpfen.

Als diplomierte Ernährungscoach und aktive Sportlerin weiss ich, dass Gesundheit nicht an eine Kleidergrösse gebunden ist!

«Body Positivity» ist auch für die Dünnen da!

Wer aber denkt, «Body Positivity» sei nur eine «Entschuldigung» für dicke Menschen, hat das Konzept nicht verstanden.

Auch sehr schlanke Menschen erfahren leider «Body Shaming». Aussagen wie «Iss mal mehr!» sind genauso verletzend wie «Du solltest weniger essen!».

Was zählt für dich mehr, wenn es um deine Gesundheit geht?

Niemand kann aus einer blossen Körperform ableiten, ob jemand gesund oder ungesund lebt. Psychische Erkrankungen sind nicht sichtbar. Trotzdem würde niemand ihre Existenz infrage stellen. Genauso wenig sollte man andere für ihren Körper bewerten.

Stella.
Auch an Brautmodeschauen ist es Stella wichtig, allen Frauen zu zeigen, dass man sich an seinem Hochzeitstag wunderschön fühlen darf – unabhängig von seiner Körperform - zvg / Brautgalerie Bartler (Annes Life Photography)

Mehr als ein Trend

Wofür steht denn nun «Body Positivity» wirklich? Es steht für die Akzeptanz aller Körperformen. Unabhängig von Gewicht, Grösse oder Normen.

Es geht nicht darum, ungesunde Lebensweisen zu fördern, sondern jedem das Recht auf Selbstakzeptanz zuzugestehen.

Die Bewegung fordert deshalb ein Umdenken: Weg von unrealistischen Schönheitsidealen, hin zu einem respektvollen Selbstbild.

Schönheit neu denken

Viele Leser-Kommentare in meiner ersten Nau.ch-Kolumne zeigten, wie viel Unwissen es in diesem Bereich noch gibt. Aber genau deshalb habe ich euch diese Kolumne geschrieben. Nämlich, um Klarheit zu schaffen.

Denn: Schönheitsnormen sind gesellschaftlich geprägt – und somit veränderbar!

Hast du schon einmal erlebt, dass über deinen Körper ungefragt geurteilt wurde?

«Body Positivity» steht für Inklusivität, Selbstliebe und Selbstfürsorge. Bewegung soll Freude machen.

Mode soll Ausdruck der Persönlichkeit sein – nicht Mittel zur Verhüllung vermeintlicher «Makel».

Stella
In der TV-Show «Switzerland’s Next Topmodel» hat Stella als erstes Curvy Model dem Kampf gegen unrealistische Schönheitsideale den Kampf angesagt. - zvg

Zur Person: Stella Kizildag (29) ist ein erfolgreiches Curvy-Model und bekannt als Vorreiterin für «Body Positivity» in der Schweiz. Sie inspiriert Menschen dazu, sich in ihrem Körper wohlzufühlen und gängige Schönheitsideale zu hinterfragen. Instagram: @stellakizildag.

Kommentare

Minimaus

Was daran gesund sein soll ist mir ein Rätsel, Übergewicht ist ungesund, eine gesunde ausgewogene Ernährung ist wichtig. Dazu sagen man fühlt sich wohl, ich weiss nicht ob das wirklich toll ist wenn man läuft, schnaufen muss weil man fast keine Luft bekommt oder dich nicht richtig bewegen kann. Dazu sieht das nicht schön aus. Ich glaube das nicht, hatte nach den Kindern bei 1.78 auch mal 90 Kilo, war mir völlig unwohl. Mit 70 ging's dann und heute mit 63 ist das leben wieder Super, man kann sich bewegen und die Kleider sitzen wieder. Nein ich glaube nicht das sich korpulente Wohl fühlen

User #6503 (nicht angemeldet)

Sport, bewegen, gute Ernährung, fett sein ist ungesund.

Weiterlesen

Plus-Size-Modell Stella
123 Interaktionen
Plus-Size-Model
f
19 Interaktionen
Tama wills wissen
Frau Body Positivity
64 Interaktionen
Influencer des Tages
Mietzins
15 Interaktionen
Referenzzins gesunken

MEHR AUS STADT ZüRICH

mykoplasmen
4 Interaktionen
Nach Coronapause
TX Group
6 Interaktionen
Forderung
WM 2026
1 Interaktionen
«Historisch»
Zürich
2 Interaktionen
Zürich