Schmezer: «Bauernvertreter reden Laborfleisch schlecht – peinlich!»
Der Direktor des Bauernverbandes bezeichnet Laborfleisch als «künstlich und industriell». Das sei mehr als peinlich, findet unser Kolumnist Ueli Schmezer.
Das Wichtigste in Kürze
- Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
- Ihm fällt auf, dass verschiedene Bauernvertreter das sogenannte Laborfleisch schlecht reden.
- «Die heutige Fleischproduktion naturnah zu nennen, ist ziemlich verwegen», sagt Schmezer.
«Laborfleisch ist vielleicht die Riesenchance, dass wir weiterhin Fleisch essen können, ohne dem Klima zu schaden und Tiere zu töten – doch gewissen Bauernvertretern fällt nichts anderes dazu ein, als es erst mal schlecht zu reden», kritisiert Nau.ch-Kolumnist Ueli Schmezer in seinem Videoformat «Auf den Punkt».
Bauernvertreter im Parlament seien «sicherheitshalber schon mal dagegen».
Laborfleisch oder sogenanntes kultiviertes Fleisch wird aus Muskelzellen eines Tieres, welches dafür nicht sterben muss, in einer Nährlösung gezüchtet.
Der Direktor des Bauernverbandes bezeichnet diese Produktionsmethode als «künstlich und industriell» – die Landwirtschaft in der Schweiz setze hingegen auf eine naturnahe Fleischproduktion.
Dazu Schmezer: «Die Fleischproduktion hierzulande ist vieles, aber in aller Regel sicher nicht naturnah.»
Sie brauche riesige Mengen an Kraftfutter, dessen Anbau die Produktion von Lebensmitteln für die Menschen konkurrenziere und sie belaste mit Gülle und Methan die Umwelt.
Dass unter diesen Umständen Landwirtschaftsvertreter das Laborfleisch verhindern wollen und nur an die wirtschaftlichen Interessen der heutigen Fleischindustrie denken, findet der Nau.ch-Kolumnist «mehr als peinlich».
Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach und Medientrainer. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne. Er ist Mitglied der SP.