Swissman: Nach 15 Stunden glücklich am Ziel
3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Velofahren und 42,2 Kilometer Rennen – der Swissman Triathlon durch die Alpen ist eines der härtesten Rennen der Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Swissman Triathlon führte die Teilnehmer von Ascona auf die Kleine Scheidegg.
- Nau begleitet den Teilnehmer Christer Braathen.
- Er erreichte das Ziel nach 15 Stunden.
Bereits um fünf Uhr morgens fiel der Startschuss zum Swissman Xtreme Triathlon. Rund 250 Athleten steigen in den Lago Maggiore für die erste Disziplin: 3.8 Kilometer Schwimmen. Christer Braathen geht für Nau an den Start und ist bereit: «Es wird ein langer Tag, aber ich freue mich!»
3.8 Kilometer Schwimmen
Schwimmen ist nicht seine Lieblingsdisziplin. Oder wie Braathen es nennt: «3.8 Kilometer baden und irgendwie ankommen.» Je näher die Brissago-Inseln kommen, desto nervöser werden die Athleten. Es herrscht ein reger Austausch und die Vorfreude auf den Start ist richtig spürbar. Punkt fünf Uhr geht es los, in Richtung Blinklicht im Lido von Ascona, das das Ziel markiert.
Raus aus dem Neopren, ab aufs Velo
Die beiden führenden Athleten steigen nach knapp einer Stunde wieder aus dem Wasser. Will man um den Sieg mitkämpfen, ist auch die Wechselzone entscheidend. Alles liegt parat, ein trockenes Shirt drüber und Schuhe anziehen. Unser Nau-Athlet nimmt sich ein bisschen mehr Zeit: «Ich trockne mich lieber gut ab, bei mir kommt es auf die paar Minuten nicht an.»
Drei Pässe, 180 Kilometer
Braathen kommt nach rund 70 Minuten aus dem Wasser und kann dann seine Lieblingsdisziplin in Angriff nehmen. 180 Kilometer Velofahren über drei Pässe, von Ascona nach Brienz. Hier hat er letztes Jahr schon viele Plätze gutgemacht, mit dem neuen Velo soll es noch einmal schneller gehen.
Auf dem Gotthard angekommen
Christer Braathen kommt rund fünf Stunden nachdem er in Ascona ins Wasser gestiegen ist mit dem Velo auf dem Gotthard an. Er konnte einige Plätze aufholen und bewegt sich so zwischen Rang 40 und 50. «Ich habe langsam ein bisschen schwere Beine, aber mir gehts gut», sagt er frischfröhlich in der Supporterzone auf dem Gotthard.
400 Kalorien auf einmal
An den Supporterzonen werden die Sportler mit Flüssigkeit, Nahrung und allem weiteren versorgt. Braathen hat vor der Tremola eine Jacke angezogen, da es doch ganz schon giftig windet. Auf dem Gotthard gönnt er sich einen Drink, der ihm 400 Kalorien zuführt. «Diese Energie kann ich gebrauchen», lacht er.
Die letzten 42 Kilometer
Nach den drei Pässen Gotthard, Furka und Grimsel haben die Sportler den grössten Teil der Velostrecke hinter sich. In Brienz BE wird das Velo parkiert und die Laufschuhe werden geschnürt. Christer Braathen hat sich in die Top 40 gekämpft und scheint immer noch fit: «Ja, mal schauen wie es läuft», sagt er beim Vorbeirennen. Der Spass am Swissman Triathlon scheint ihm noch nicht vergangen zu sein. Der Weg auf die Kleine Scheidegg ist aber noch lang und vor allem steil.
Auf die kleine Scheidegg nur in Begleitung
Alle Athleten müssen in Grindelwald einen Checkpoint passieren. Haben sie dies bis 22 Uhr nicht geschafft, werden sie aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen genommen. Christer Braathen droht dies nicht, um 18 Uhr kommt er am Checkpoint an. Er sieht nicht mehr sehr frisch aus und sagt: «Von jetzt an ist es hart, jetzt kann ich es nicht mehr so geniessen».
Weil andere Athleten noch viel mehr am Limit sind, schreiben die Organisatoren vor, dass sie von ihrem Supporter begleitet werden. «Nicht alle Athleten sind so erfahren am Berg. Das ist sicher eine sehr sinnvolle Massnahme», sagt Christer. Danach lassen wir ihn ziehen, in Richtung der erlösenden Kleinen Scheidegg.
Im Ziel nach 15 Stunden
Die Kuhglocken, die am Morgen in Ascona die Athleten auf die Strecke geschickt haben, nehmen sie auf der Kleinen Scheidegg auf rund 2000 M.ü.M. wieder in Empfang. Hand in Hand mit Supportern und Freunden laufen die Sportler ins Ziel. Christer Braathen tut dies nach ziemlich genau 15 Stunden. «Habt ihr hier Kaffee?», ist eine der ersten Fragen, die er im Ziel stellt. Als die Helfer des Swissman ein bisschen erstaunt verneinen, nimmt Braathen vorlieb mit einem Tee. Danach gilt es, sich schnell trocken und warm anzuziehen. Im Zug auf dem Weg zurück nach Grindelwald zieht er ein sehr positives Fazit: «Ich liebe diesen Swissman-Spirit. Alle helfen einander und freuen sich über die Leistung des Konkurrenten. Aber natürlich ist auch die Verbesserung der letztjährigen Zeit um 17 Minuten ein voller Erfolg für mich!»