264 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vereinten Nationen kritisieren die in vielen Ländern mangelhafte Situation im Schulwesen.
- Weltweit haben 264 Millionen Kinder zwischen sechs und 17 Jahren überhaupt keine Schulbildung.
Die Welt ist laut einem Unesco-Bericht noch sehr weit vom Ziel einer Schulbildung für alle entfernt. Im Jahr 2015 seien 264 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gegangen, heisst es im jährlichen Weltbildungsbericht von Unesco, der heute Dienstag erscheint. Darunter seien 61 Millionen Kinder im Grundschulalter gewesen. Der Anteil derjenigen, die nicht zur Schule gehen, habe nach einem Rückgang Anfang der 2000er-Jahre zuletzt stagniert.
«Die Weltgemeinschaft droht krachend an der Umsetzung des UN-Ziels «Bildung für alle» (...) zu scheitern», kritisierte die Oxfam-Bildungsexpertin Sandra Dworack. Die im Jahr 2015 beschlossenen UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung sehen unter anderem vor, dass 2030 alle Kinder eine kostenlose Grund- und Sekundarschule abschliessen. In dem Unesco-Bericht heisst es auch, dass die Schul-Abschlussraten weiterhin niedrig seien. Laut Schätzungen auf Basis von Haushaltsbefragungen schlossen zwischen 2010 und 2015 nur 83 Prozent der Kinder die Grundschule ab. Im unteren Sekundarschulbereich (12-14 Jahre) liege der Anteil bei 69 Prozent, in der oberen Sekundarschulbildung (15-17 Jahre) bei nur 45 Prozent.
Der Bericht ruft Regierungen unter anderem dazu auf, das Recht auf Bildung einklagbar zu machen - dies sei in 45 Prozent der Länder weltweit derzeit nicht der Fall. Zudem fehlten jährlich 39 Milliarden US-Dollar für eine hochwertige und chancengerechte Bildung weltweit.