8 Prozent der Hochschulabsolventen mit Angst vor Arbeitslosigkeit
Laut einer Befragung des Bundesamtes für Statistik haben acht Prozent der Hochschulabsolventen Angst davor, in den nächsten zwölf Monaten arbeitslos zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund acht Prozent der Hochschulabsolventen hat Angst vor Arbeitslosigkeit.
- Die Befürchtungen sind in der Fachgruppe «Dienstleistungen» am grössten.
- In der Fachgruppe «Soziales und Gesundheit» ist die Angst am wenigsten stark ausgeprägt.
Rund acht Prozent der Hochschulabsolventen hat Angst davor, im Verlaufe der kommenden zwölf Monate in die Arbeitslosigkeit abzurutschen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag veröffentlichte. Das BFS untersuchte hierbei Hochschulabsolventen mit Abschlussjahrgang 2016. Die Befürchtungen begründen die Akademiker mit der Corona-Pandemie und der angespannten Wirtschaftslage.
Wie das Bundesamt schreibt, hängt der Grad der Angst mit dem Fachbereich oder einer mehrfachen Arbeitslosigkeit seit dem Abschluss zusammen. Bei den Befragten mit erfahrener Erwerbslosigkeit haben zehn Prozent Angst vor einer Wiederholung.
Überdurchschnittlich gross ist die Furcht vor Arbeitslosigkeit im Sektor Dienstleistungen. Dort liegt sie neun Prozentpunkte höher als in der Referenzgruppe «Wirtschaft, Verwaltung und Recht», welche für den Durchschnitt steht.
Angst in der Fachgruppe «Dienstleistungen» am Höchsten
Die Fachgruppe «Dienstleistungen» beinhaltet Personen mit einem Abschluss in Reisebüros, Tourismus und Freizeitindustrie oder im Gastgewerbe und Catering. In diesen Branchen waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie besonders gross. Diese Faktoren seien zur Interpretation der Daten auch zu berücksichtigen, wie das BFS bekanntgab.
Am tiefsten ist die Angst vor der Arbeitslosigkeit in der Fachgruppe «Soziales und Gesundheit». Im Vergleich zur Referenzgruppe sei die Quote in dieser Fachgruppe rund drei Prozent tiefer.
Als Gründe für ihre Befürchtungen nennen die unbefristet Angestellten mit 50 Prozent am häufigsten die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. 45 Prozent begründen die Sorgen mit der schlechten Wirtschaftslage und 29 Prozent mit dem starken Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Dabei waren Mehrfachnennungen möglich.
Bei den befristet Beschäftigten ist für 87 Prozent die Befristung der Stelle Ursprung der Befürchtungen. 37 Prozent von ihnen sehen sich aber auch mit gesamtwirtschaftlichen Sorgen wie den Auswirkungen der Covid-19-Massnahmen konfrontiert. 35 Prozent nennen den Stellenwettbewerb und 28 Prozent die Wirtschaftslage.
Lohneinbussen befürchtet
Eine untergeordnete Rolle spielen unabhängig vom Arbeitsvertrag familiäre Gründe. Weiter wurden auch Gesundheitsprobleme, schlechte Beurteilungen der geleisteten Arbeit oder die Verdrängung von Arbeitsplätzen wegen der Digitalisierung als Gründe angeführt.
Ein Viertel der Befragten befürchten im weiteren Lohneinbussen. Sie finden es schwierig oder sehr schwierig, bei einem Stellenverlust gleiche oder bessere Arbeitsbedingungen zu finden. 23 Prozent sorgen sich, dass eine neue Stelle nicht ihrer Qualifikation entsprechen würde.
Weniger häufig ist die Angst, keine Erwerbstätigkeit mit der gleichen Verantwortung und dem gleichen Beschäftigungsgrad mehr zu finden. Gleiches gilt für die Befürchtung, eine befristete Stelle antreten oder eine Arbeit annehmen zu müssen, die nicht dem Ausbildungsniveau entspricht.
Das BFS erfasste Personen mit einem Bachelor-, Master- oder Doktoratsabschluss des Abschlussjahrgangs 2016. Insgesamt nahmen 14'486 Personen an der Befragung teil.