Astrazeneca will künftig Gewinn mit Corona-Impfstoff machen
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca will künftig Gewinn mit seinem Corona-Impfstoff machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Astrazeneca verkaufte das Vakzin bisher zum Selbstkostenpreis – dies führte zu Verlust.
- Die meisten Lieferungen im nächsten Jahr beziehen sich jedoch noch auf alte Verträge.
- Der Impfstoff soll auch für Entwicklungsländer preiswert sein.
Das Unternehmen verfolge «allmählich einen Übergang hin zu einer leichten Rentabilität» des Vakzins, teilte Astrazeneca am Freitag mit. Astrazeneca hatte seinen Impfstoff anders als die Konkurrenz lange zum Selbstkostenpreis verkauft - also ohne damit einen Gewinn zu erzielen.
Der Konzern verbuchte im dritten Quartal einen deutlichen Nettoverlust von 1,65 Milliarden Dollar (1,52 Milliarden Franken). Dies vor allem wegen Investitionskosten. Das Quartal dauert von Juli bis Ende September. Im Vorjahreszeitraum hatte unter dem Strich noch ein Gewinn nach Steuern in Höhe von rund 650 Millionen Dollar gestanden.
Impfstoff soll nicht teuer werden
«Wir möchten, dass unser Impfstoff erschwinglich bleibt», stellte Firmenchef Pascal Soriot klar und bezog sich dabei vor allem auf Entwicklungsländer. Der Beitrag von Gewinnen aus dem Impfstoff werde im vierten Quartal ohnehin noch gering sein. Der Grossteil der Lieferungen bezieht sich noch auf Verträge zum Selbstkostenpreis.
Die zusätzlichen Einnahmen sollen demnach in das Covid-19-Medikament AZD7442 fliessen, das derzeit entwickelt wird. Es besteht aus einer Kombination von Antikörpern und unterläuft klinische Tests in der Endphase.