Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer kritisiert Tesla nach Unfall
In den USA sind zwei Personen bei einem Unfall mit einem Tesla ums Leben gekommen. Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer wirft dem Konzern Sorglosigkeit vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Unfall in den USA mit einem Tesla sind zwei Personen gestorben.
- Für den Autopiloten muss Tesla immer wieder Kritik einstecken.
- Gemäss dem Unternehmen fahren Autos mit Autopilot sicherer.
Bei einem Unfall mit einem Tesla Model S sind in den USA zwei Personen ums Leben gekommen. Das Fahrzeug kam in einer Kurve von der Strasse ab und prallte in einen Baum.
Gemäss der Polizei befand sich niemand auf dem Fahrersitz. Er sei sich darüber zu «fast 99,9 Prozent sicher», sagte ein Polizeisprecher gegenüber dem «Wall Street Journal».
Elektroautos von Tesla können zu gewissen Teilen autonom fahren. Der Autobauer nennt die Technologie «Autopilot». Aktuell wird untersucht, ob der Fahrassistent im Einsatz war.
Technisch und rechtlich handelt es sich beim Autopiloten nicht um eine Selbstfahrvorrichtung. Das sorgt für Verwirrung bei den Kunden, wofür der Autobauer regelmässig kritisiert wird.
Das System gerät auch wegen seiner Zuverlässigkeit immer wieder in die Schlagzeilen. Bei früheren Unfällen rasten zwei Tesla-Autos unter Sattelschlepper, mehrere Fahrzeuge fuhren ungebremst auf Hindernisse. Kritik gibt es auch dafür, dass der Konzern Kunden teilweise mit Software im Teststadium rumfahren lässt.
Tesla: Autopilot ist viel sicherer
Eine offizielle Stellungnahme von Tesla zum Unfall gibt es aktuell nicht. Kurz vor ersten Medienberichten wies Firmenchef Elon Musk auf Twitter auf die deutlich geringere Unfall-Wahrscheinlichkeit mit dem Autopiloten hin.
Tesla with Autopilot engaged now approaching 10 times lower chance of accident than average vehicle https://t.co/6lGy52wVhC
— Elon Musk (@elonmusk) April 17, 2021
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer kommentiert: «Tesla weist darauf hin, dass die Software nur benutzt werden darf, wenn der Fahrer beide Hände am Lenkrad hat.» Ob diese Information ausreiche, müsse man jetzt diskutieren.
Der Unfall zeige, dass man Systeme, die nicht von den Behörden freigegeben wurden, nicht im Auto aktivieren und verbauen sollte. «Da geht Tesla nach meiner Meinung zu sorglos mit um.»
Die Debatte um selbstfahrende Autos wird weltweit heiss geführt. Doch aktuell liegt das Auto ohne Pedale und Lenkrad in weiter Ferne. Und: «Tesla hat mit dem Unfall dem autonomen Fahren einen Bärendienst erwiesen», glaubt der Auto-Experte.
Bis die Feuerwehr das Fahrzeug löschen konnte, sind rund vier Stunden vergangen. Immer wieder haben sich die Batterien entzündet.
Im Allgemeinen würden die Brände und Gefahren von Elektroautos eher überbetont in der Öffentlichkeit, so Dudenhöffer. «Nach meiner Einschätzung sollte man aus allen Erfahrungen, die bisher vorliegen, keine falschen Schlüsse auf die Sicherheit von Elektroautos ziehen.»