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Axpo-Chef zur Lohnkritik: «Haben die Sensibilität unterschätzt»

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Bern,

Axpo-Chef Christoph Brand hat sich zur Kritik an seinem Einkommen von über 1,5 Millionen Franken geäussert.

christoph brand
CEO Christoph Brand auf einem Archivbild. - keystone

Axpo-Chef Christoph Brand hat sich zur Kritik an seinem Einkommen von über 1,5 Millionen Franken im Geschäftsjahr 2023/24 geäussert. In einem Interview mit der «NZZ» sagte er, die Axpo habe die politische Sensibilität in Bezug auf hohe Vergütungen unterschätzt.

«Es tut mir leid, dass sich die Leute so aufregen mussten», erklärte Brand. Zudem habe es die Axpo versäumt, besser zu kommunizieren, was ihre Geschäftstätigkeit umfasst. Brand betonte, dass die Vergütungen im Kontext der Geschäftsergebnisse betrachtet werden sollten.

Die Axpo habe in den letzten fünf Jahren rund sieben Milliarden Franken Wert für die Aktionäre generiert, 700 Millionen Franken Steuern gezahlt und 1200 Arbeitsplätze geschaffen. Lediglich zwei Prozent des Gewinns würden aus dem Monopolgeschäft mit Schweizer Stromendkunden stammen. Auch zu Vorwürfen, die Axpo verberge Verluste durch intransparente Buchhaltung, nahm Brand Stellung. Diese Behauptungen wies er entschieden zurück.

Staatseigenes Unternehmen unter Beschuss

Die Abschlüsse würden gemäss internationalen Rechnungslegungsstandards erstellt und von externen Revisoren geprüft. Auf die Frage, ob die Axpo lediglich von Rekord-Strompreisen profitiert habe, entgegnete Brand, dass die Axpo langfristig wirtschaftliche Risiken trage.

Insbesondere in der Schweizer Stromproduktion. Die Kosten für die Kraftwerke seien enorm, während der Strompreis international gebildet werde und sich nicht kontrollieren lasse. Das internationale Handelsgeschäft habe die Axpo in Zeiten defizitärer Stromproduktion über Wasser gehalten.

Nach der Kritik an den stark gestiegenen Cheflöhnen beim staatseigenen Energiekonzern Axpo hatte der Aargauer Regierungsrat im Dezember bekanntgegeben, diese eindämmen zu wollen.

Vergütungen sollen künftig anders entschieden werden

Nicht mehr der Verwaltungsrat, sondern die Generalversammlung soll jährlich über die Vergütungen entscheiden. Man habe «wenig Verständnis» dafür, dass «rekordhohe Boni» ausbezahlt würden, hiess es.

Der Regierungsrat warf den Axpo-Chefs eine «fehlende Sensibilität gegenüber Politik, Wirtschaft und Bevölkerung» vor. Man sei von der Höhe der angekündigten Vergütungen für die Mitglieder der Konzernleitung «negativ überrascht».

Die Vergütung für den Axpo-CEO Christoph Brand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2023/2024 von 889'000 Franken (ohne Beiträge an Pensionskasse und Sozialversicherungen) in der Vorjahresperiode auf 1,548 Millionen Franken. Die Summe für die gesamte Geschäftsleitung stieg auf 8,6 Millionen Franken. Die Axpo wies einen Gewinn von 1,5 Milliarden Franken aus.

Kommentare

User #2533 (nicht angemeldet)

7 Milliarden Wert generiert. Ja, zum Teil auf Kosten der Strombezüger mit überhöhten Strompreisen welche auch der Wirtschaft schaden. Kann man diesen potentiellen Schaden beziffern? Schwierig aber es bleibt ein seh fahler Nachgeschmack bezüglich der Löhne und Boni. Muss eine AXPO Cash generieren? Besser wäre wohl die Pteise wieder zu senken. Die Politiker sind hier gefordert!

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