Befeuert Corona-Krise den Vegan-Boom in der Schweiz?

Redaktion
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China,

In China steigt wegen der Corona-Krise die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten. In der Schweiz steigt die Nachfrage auch, aber nicht nur nach Tofu und Co.

Tofu
Tofu steht immer mehr auf dem Speiseplan der Schweizer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In China und Hongkong sind diese Tage Fleischersatzprodukte gefragter.
  • In der Schweiz steigt die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten, aber auch nach Fleisch.

In China und Hongkong wirkt sich die Corona-Pandemie auf den Teller aus. Konsumenten kaufen vermehrt Fleisch-Alternativen, wie jüngst die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete.

Grund: Der Verzehr von wilden Tieren gilt als möglicher Grund, dass das Coronavirus auf den Menschen übertragen worden ist. Denn der Krankheitserreger stammt aus dem Tierreich und kommt aus China.

Hundefleisch-Festival
Eine Verkäuferin am Hundefleisch-Festival in Yulin. - AFP/Archiv

«Wegen dem Coronavirus haben Konsumenten angefangen, sich mehr auf ihre Ernährung zu achten», sagt Mike Lee, Fitnesstrainer aus Hongkong der Nachrichtenagentur. Die Leute hätten Angst zu erkranken.

Und in der Schweiz? Grossverteiler Migros und Coop, aber auch Discounter Aldi und Lidl geben an, dass die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten zuletzt gestiegen ist. Von einem Vegi-Boom wegen des Coronavirus darf man aber nicht sprechen.

Auch Fleisch ist mehr gefragt

Denn: «Wir stellen eine erhöhte Nachfrage sowohl bei Fleisch als auch bei Fleischersatzprodukten fest», sagt Coop-Sprecher Patrick Häfliger.

Ähnlich klingt es bei Aldi: «In der Tat ist bei Fleischersatzprodukten ein vergleichbar starker Anstieg wie bei Frischfleischprodukten zu verzeichnen», sagt Sprecher Philippe Vetterli.

Tofu
Schweizer greifen immer öfter zum Tofu. - Keystone

Und bei Migros heisst es: «Die Nachfrage nach unseren Fleischersatzprodukten wächst von Jahr zu Jahr – unabhängig von Corona», sagt Sprecherin Cristina Maurer Frank. Im Vergleich zu Fleisch seien aber Fleischersatzprodukte noch immer eine Nische.

Lidl-Sprecherin Corina Milz erklärt, dass es in den letzten Wochen sortimentsübergreifend einen Nachfrage-Anstieg gegeben habe. Das überrascht nicht, immerhin müssen Schweizer wegen den Massnahmen des Bundesrats vermehrt daheim essen und kochen. «Aktuell hat sich die Lage aber beruhigt.»

Riesiger Fleisch-Hunger in China

Obwohl in China die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten gestiegen ist, so bleiben sie doch die Ausnahme. Nach wie vor wird ein Viertel des weltweit produzierten Fleischs im Reich der Mitte gegessen.

Fleischersatzprodukte sind global ein Wachstumsmarkt. Analysten rechnen, dass Ersatzprodukte künftig zehn Prozent des Marktes ausmachen werden. Der Umsatz würde sich damit von 14 auf 140 Milliarden Dollar verzehnfachen.

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