Bitcoin & Co. misslingt der Jahresauftakt
Seit Jahresbeginn haben Bitcoin & Co. 10 Prozent an Wert verloren. Ist es das Ende für die Kryptowährungen? Oder können sie ihren Verlust wieder aufholen?
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Notenbank will in diesem Jahr ihre Zinsen erhöhen.
- Dies löste bei den Kryptowährungen eine steile Talfahrt aus.
- Ob und wie schnell sie sich wieder erholen, darüber rätseln Experten.
Den Kryptowährungen ist der Jahresauftakt regelrecht misslungen. Allein der Bitcoin hat in den letzten beiden Wochen 18 Prozent verloren, Ethereum sogar satte 22 Prozent. Damit liegt die durchschnittliche Performance der zehn grössten Kryptowährungen bei minus 10 Prozent.
Der Grund für diese Talfahrt ist die überraschende geldpolitische Wende der US-Notenbank Fed. Diese könnte noch in diesem Jahr die Zinsen erhöhen und damit beginnen, dem Markt Liquidität zu entziehen.
Kryptowährungen verlieren an Attraktivität
Für den Kryptomarkt bedeutet dies einen Verlust der Attraktivität, denn: Auslaufende Anleihen würden nicht mehr ersetzt, was die Anleihekurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte.
«Bitcoin & Co. sind inzwischen so gut in den Finanzmarkt integriert, dass auch sie auf solche Marktsituationen reagieren», erklärt Elias Hafner, Leiter Devisenstrategie bei der Zürcher Kantonalbank. «Genau gleich wie Aktien.»
Tatsächlich: Auch der Aktienmarkt reagierte auf die plötzliche Zinswende der US-Notenbank. So verzeichneten die weltweiten Börsen letzte Woche grosse Verluste. Inzwischen aber erholen sie sich wieder – wenn auch langsam.
Bitcoin könnte 2022 fast die Hälfte an Wert verliefen
Ob sich die Kryptowährungen genauso erholen werden, ist für Hafner nur schwer abschätzbar: «Trotz der guten Integration sind Kryptowährungen noch immer weitaus volatiler als Aktien.» Entsprechend können grosse Verluste genauso überraschend sein wie grosse Gewinne.
Eine weitaus deutlichere Prognose wagte Jay Hatfield, CEO von Infrastructure Capital Advisors. Gegenüber «Bloomberg» äusserte er die Ansicht, dass Kryptowährungen auch in den nächsten Monaten unter Druck stehen dürften.
Hatfield gehe sogar davon aus, dass der Bitcoin noch in diesem Jahr unter 20'000 Dollar enden könnte. Das wäre ein Minus von 45 Prozent!