Boeing-Chef gibt Fehler im Umgang mit 737-MAX-Problemen zu
Der Vorstandsvorsitzende des US-Flugzeugbauers Boeing hat Verfehlungen des Unternehmens im Umgang mit dem Problem-Flugzeugtyp 737 MAX eingeräumt.
Das Wichtigste in Kürze
- Dennis Muilenburg entschuldigt sich bei Angehörigen der Opfer von Flugzeugabstürzen.
- Er gibt Fehler im Umgang mit 737-MAX-Problemen zu.
Dennis Muilenburg, der Vorstandsvorsitzende des US-Flugzeugbauers Boeing hat sich entschuldigt. Er räumte Verfehlungen des Unternehmens im Umgang mit dem Problem-Flugzeugtyp 737 MAX ein.
Die Implementierung des Anstellwinkel-Alarms im Stabilisierungssystem MCAS sei «ein Fehler» gewesen, sagte Muilenburg dem US-Fernsehsender CBS am Mittwoch. Er äusserte sich in seinem ersten Interview seit Verhängung des Flugverbots für den Maschinentyp. «Unsere Kommunikation diesbezüglich war nicht, wie sie hätte sein sollen», fügte er hinzu.
Weltweites Flugverbot seit März
Für Boeing-Maschinen vom Typ 737 MAX war im März ein weltweites Flugverbot verhängt worden. Innerhalb von fünf Monaten waren zwei Maschinen dieses Typs unter ähnlichen Umständen abgestürzt. Bei den Unglücken im Oktober in Indonesien und im März in Äthiopien kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben.
In beiden Fällen steht das speziell für die Boeing 737 MAX entwickelte Stabilisierungssystem MCAS im Verdacht: Es soll eine verheerende Rolle gespielt haben. Bei einem drohenden Strömungsabriss drückt es die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern.
Boeing wusste länger über Probleme Bescheid
Boeing wusste seit mehr als einem Jahr von Problemen mit dem Anstellwinkel-Alarm des MCAS, informierte aber nicht die US-Luftfahrtbehörde FAA.
Muilenburg entschuldigte sich nun bei den Familien der Opfer, bekräftigte aber gleichzeitig sein Vertrauen in die 737 MAX. «Wir sind überzeugt von der grundsätzlichen Sicherheit des Flugzeuges», sagte der Boeing-Chef.