Boeing-Chef Muilenburg in Krise um 737 MAX zurückgetreten

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USA,

Boeing-Chef Dennis Muilenburg ist inmitten der schweren Krise um Flugzeuge vom Typ 737 MAX zurückgetreten.

Calhoun (l.) und Muilenburg
Calhoun (l.) und Muilenburg - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Flugzeugbauer will mit Führungswechsel «Vertrauen wiederherstellen».

Wie der US-Flugzeugbauer am Montag mitteilte, wird der Verwaltungsratsvorsitzende David Calhoun seine Nachfolge antreten. Der Führungswechsel sei notwendig, um «Vertrauen wiederherzustellen». Boeing wolle seine Beziehungen zu Regulierungsbehörden, Kunden und anderen Partnern «reparieren» und setze auf «volle Transparenz».

Boeing steckt nach zwei Flugzeugabstürzen von Maschinen vom Typ 737 MAX mit 346 Toten in einer tiefen Krise. Seit März gilt für dieses Modell ein weltweites Flugverbot. Wegen der Krise geriet Muilenburg immer stärker in die Kritik. Im Oktober legte er sein Amt als Verwaltungsratsvorsitzender nieder, blieb aber als Generaldirektor (Chief Executive Officer, CEO) an der Spitze des Konzerns. Nun verlässt er Boeing.

Seine Nachfolge wird vom 13. Januar an David Calhoun antreten. In der Zwischenzeit übernimmt Boeing-Finanzchef Greg Smith übergangsweise den CEO-Posten. Calhoun erklärte am Montag, er glaube an die Zukunft von Boeing und der 737 MAX. Der Aktienkurs von Boeing stieg nach der Bekanntgabe des Führungswechsel deutlich an.

Allerdings ist nach wie vor unklar, wann die Flugzeuge vom Typ 737 MAX wieder starten können. Vor einer Woche kündigte Boeing einen vorübergehenden Produktionsstopp für die Maschinen an. Boeing hatte lange gehofft, noch in diesem Jahr eine Wiederzulassung für die Boeing 737 MAX zu bekommen. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA betonte aber, das Wiederzulassungsverfahren werde sich ins Jahr 2020 ziehen.

Eine 737 MAX der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air war im Oktober 2018 vor der indonesischen Küste abgestürzt. Im vergangenen März verunglückte dann eine Maschine der äthiopischen Fluggesellschaft Ethiopian Airlines. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.

Wegen des weltweiten Flugverbots mussten Fluggesellschaften tausende Flüge streichen und auf andere Maschinen zurückgreifen. Sie verlangen vom Flugzeugbauer deswegen Entschädigungen. Boeing stellte im Juli 5,6 Milliarden Dollar (knapp 5,1 Milliarden Euro) für solche Zahlungen zurück.

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