Britischer Arbeitsmarkt trotz Corona-Krise stabil
Grossbritannien wurde vom Coronavirus hart getroffen. Der britische Arbeitsmarkt bleibt jedoch trotz der Krise stabil.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz den Folgen der Corona-Krise ist der britische Arbeitsmarkt unerwartet stabil.
- Anstatt der erwarteten 275'000 Stellen wurden bisher 125'000 Stellen gestrichen.
Der Arbeitsmarkt in Grossbritannien hat sich trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise unerwartet stabil gezeigt. Im Lockdown habe die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,9 Prozent verharrt, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag mit. Die Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten mit einem Anstieg der Quote auf 4,2 Prozent gerechnet.
150'000 weniger gestrichene Arbeitsplätze als erwartet
Die Zahl der Beschäftigten fiel in den drei Monaten bis Mai deutlich schwächer als Analysten erwartet hatten. Es wurden nach Angaben des Statistikbüros 125'000 Arbeitsplätze gestrichen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Abbau um 275'000 Stellen gerechnet. Experten gehen davon aus, dass sich ein Teil der Menschen ohne Arbeit vorerst nicht um eine neue Stelle bemüht.
Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter stiegen nur noch schwach. Sie legten im Frühling ohne Bonuszahlungen um 0,7 Prozent im Jahresvergleich zu und damit deutlich schwächer als zuvor. Bis April hatten sie noch um 1,7 Prozent zugelegt und um 2,7 Prozent in der Zeit bis März.
Neben den Zahlen nach internationalen Standards veröffentlicht das ONS auch eine nationale Berechnung. Diese läuft den Zahlen nach internationaler Methode um einen Monat voraus. Demnach ist die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe («Claimant Count») im Juni um 28'100 gesunken. Im Vormonat war der Wert wegen der Corona-Krise deutlich stärker gestiegen, um 566'400.