China will auch weiterhin Kohlekraftwerke in Entwicklungsländern finanzieren
China will die Kohlendioxidemissionen aus Kohlekraftwerken im eigenen Land reduzieren - gleichzeitig aber auch weiterhin den Bau von Kohlekraftwerken in Entwicklungsländern finanzieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Volksrepublik steht hinter 80 Prozent der neu geplanten Kohlekraftwerke weltweit.
Der Leiter der Abteilung Klimawandel im chinesischen Wirtschaftsministerium, Li Gao, sagte am Dienstag vor Journalisten in Peking, viele Entwicklungsländer produzierten nicht genügend Strom - eine ausreichende Produktion sei nur mit Kohlekraftwerken möglich. Die Erneuerbaren Energien reichten hier nicht aus.
«Man kann nicht einfach aufhören, die Entwicklungsländer beim Bau von Kohlekraftwerken zu unterstützen», sagte Li weiter. Beim Kampf gegen den Klimawandel müsse auch sichergestellt werden, dass die Menschen in Entwicklungsländern «bessere Lebensbedingungen haben werden». Die von China finanzierten Kohlekraftwerke hätten «sehr hohe Standards», versicherte Li.
Chinesische Unternehmen finanzieren Kohlekraftwerke in dutzenden Ländern, von Simbabwe bis nach Indonesien. Laut der britischen Organisation CarbonBrief stehen chinesische Firmen hinter mehr als 80 Prozent der 2020 neu geplanten Kohlekraftwerke.
China ist mit einem Anteil von 29 Prozent der grösste Produzent von Treibhausgasen weltweit. Präsident Xi Jinping hatte im September angekündigt, die CO2-Emissionen würden «vor 2030» reduziert. 2060 wolle China die Klimaneutralität erreichen. Die Volksrepublik will auch weiterhin neue Kohlekraftwerke bauen, um die Stromversorgung zu sichern - sie sollen aber kleiner sein und die Emissionen geringer, sagte Li am Dienstag.