Credit Suisse: «Jetzt taumeln auch die Bank-Riesen der Schweiz»
Der Aktien-Crash der Credit Suisse hat am Mittwoch auch im Ausland Wellen geschlagen. Sogar auf den US-Titelseiten ist die Schweizer Bank Top-Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kurseinbruch der Credit Suisse am Mittwoch hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt.
- Zeitungen aus aller Welt bedauern den Fall einer Bank in der «sonst so stabilen Schweiz».
- Sogar in Amerika und Asien machen sich Analysten Sorgen um die Auswirkungen des CS-Crashs.
Weltweit war die Top-Schlagzeile bei vielen Medien am Mittwoch eine Neuigkeit aus der Schweiz. Der Kurseinbruch bei der Grossbank Credit Suisse war an den verschiedenen Aktienmärkten deutlich zu spüren.
«Jetzt taumeln auch die Bank-Riesen der Schweiz», titelt etwa die deutsche «Bild»-Zeitung. Darin beschrieben wird die Credit Suisse als zweitgrösste Bank der «sonst so stabilen Schweiz». Auch die österreichische «Krone» nennt den CS-Crash eine «Hiobsbotschaft».
Credit Suisse «geriet auf die dunkle Seite»
Die französische Zeitung «Le Monde» bezeichnet die Bank als «Säule der globalen Finanzwelt». Denn: «Bis jetzt galten die Schweizer Banken als Synonym für null Risiko», wird ein anonymer Genfer Analyst zitiert. «Man hat ihnen mit geschlossenen Augen vertraut. Nach den Schwierigkeiten der Credit Suisse ist dieses Bild nicht mehr berechtigt.»
Bei der «Repubblica» in Italien lautet die Schlagzeile hingegen: «Credit Suisse, die Schweizer Bank, die auf die dunkle Seite der Finanzwelt geraten ist.» Im Artikel wird die CS als «schwächstes Glied im stabilsten aller Länder» bezeichnet. Dafür hätte «eine Reihe von Fehlinvestitionen und das Schaffen eines Zufluchtsorts für Oligarchen und Diktatoren» gesorgt.
Sorgen um weltweite Auswirkung von CS-Crash
In den USA betont der TV-Sender «CNN» die weltweiten Auswirkungen des Crashs. Die «altehrwürdige, aber geplagte» Bank zähle zu den grössten Finanzinstituten der Welt und gelte als «systemrelevant». «Die Credit Suisse ist nicht nur ein Schweizer Problem, sondern ein weltweites», zitiert der Sender einen Ökonomen.
«Credit-Suisse-Krise bereitet Indien mehr Sorgen als Silicon Valley Bank», titelt auch die «Hindustan Times». Die Schweizer Bank besitze Anteile im Wert von rund 2,4 Milliarden US-Dollar in dem Land.
Der britische «Guardian» kritisiert vor allem die Rolle des saudischen Grossaktionärs, dem etwas weniger als zehn Prozent der Bank gehört. Dieser habe einen «sehr schlechten Moment» gewählt für die Aussage, dass er nicht weiter in die CS investieren wolle. «Die Fähigkeit der Credit Suisse, sich selbst ins Bein zu schiessen, ist legendär», lautet der trockene britische Kommentar.